Von 1857 bis 1864 lebte Hans von Marées in München. Unter dem Einfluß der großen Gemäldesammlungen, die sich in der Stadt wie in Schloß Schleißheim befanden, entwickelte sich hier sein eigener Stil. Mit dem Architekturmaler Heinrich Heger (1832–1888) war Hans von Marées befreundet; sie wohnten bei derselben Wirtin, bis Heger 1863 nach Kopenhagen ging. Um 1860 entstanden neben ersten Selbstbildnissen auch etliche Porträts der Münchner Malerfreunde. Das kleine Porträt von Heinrich Heger ist als ein Freundschaftsgeschenk zu werten, so wie es damals unter Künstlern üblich war. Die Malweise zeugt noch von der sachlich-realistischen Prägung, die Marées von seinem Berliner Lehrer Carl Steffeck und dem Vorbild Franz Krügers übernahm, bald aber hinter sich lassen würde. | Angelika Wesenberg
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