Die Halbakt-Studie der weinend (zum Kreuz) aufschauenden Magdalena mag als Vorarbeit für das Bild »Büßende Magdalena«, ebenfalls 1911, aber mit veränderte Kopfhaltung ausgeführt (Museum Insel Hombroich, Neuss), entstanden sein oder auch als Studie einer psychischen Situation. Im selben Jahr malte Corinth auch das Bild eines »Fanatikers« (Museum Georg Schäfer, Schweinfurt). Charlotte Berend-Corinth berichtete, daß eine bestimmte Person zum Anlaß für die Bildausführung wurde, deren Idee schon lange in Corinth schlummerte (vgl. das Zitat im Text zum Bild »Cesare Borgia« von Corinth, Nationalgalerie, Inv.-Nr. A III 741). Ein äußerer Eindruck könnte auch den Impuls zur Ausführung der pathetisch weinenden Magdalena gegeben haben. | Angelika Wesenberg
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