Der Landschaftsmaler Max Roeder hatte sowohl eine Vorliebe für große Formate, als auch für große Themen. Er erweist sich damit, wie auch mit der dramatisch-bengalischen Beleuchtung der vorgestellten Szene als ein Vertreter der Stilkunst um 1900. Seit 1888 war Roeder in Rom ansässig. Von dort beschickte er mitunter die Berliner Akademieausstellung: 1895 mit einem »Heiligen Hain der Hera« (Kat.-Nr. 1435 mit Abb.), 1901 mit einer »Gralsburg« (Kat.-Nr. 1285) und einem »Griechischen Theater von Syracuz« (Kat.-Nr. 1286) (VERBLEIB DER BILDER?). 1908 erhielt er für obiges Bild den Preis der Gustav-Müller-Stiftung, der unter dem Vorsitz des deutschen Botschafters in Rom seit 1901 vergeben wurde. Satzungsgemäß gelangte das Bild in die Nationalgalerie, wurde jedoch nicht in den Katalog der Gemälde aufgenommen, also nicht ausgestellt, noch wurde es in der Akademieausstellung vorgestellt. Roeder stellt in monumentalem Format eine südliche Landschaft mit antiken Denkmälern dar. Zentraler Blickpunkt ist eine sitzende Zeusstatue, auf deren mehrstufigem Unterbau der Adler sitzt. Von dort führt ein Weg hügelab zu einem von drei Zypressen umgebenen Grabmal. Abendrot hat die Landschaft mit rotem Glanz überzogen. | Angelika Wesenberg
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