Kreismann war in den Jahren vor und nach 1900 (vermutlich von 1881 bis 1913) Generalkonsul der USA in Berlin. Das Bildnis seiner Gattin (Lebensdaten unbekannt) vor einer prächtigen Neurokokotür mit Zügen des Art nouveau malte Gustav Courtois der Signatur nach wohl in Paris. Courtois war im späten 19. Jahrhundert ein Hauptmeister der offiziellen Bildniskunst, was diese Darstellung der überschlanken, eleganten Dame in mondäner Haltung bestätigt. Das auf der Akademieausstellung 1894 in Berlin ausgestellte Bild wurde von der Kritik als »das sehr pikante Bildnis einer rothaarigen Dame in schwarzem rosa-gefütterten Sammetkleid« hervorgehoben (Die Kunst für Alle, 9. Jg., 1894, H. 19, S. 298).
1913 gab Frau Kreismann das Gemälde zusammen mit einem Bildnis ihres Sohnes von Ludwig Knaus (Inv.-Nr. A II 522) und den Büsten von sich und ihrem Gatten von Otto Riesch (Inv.-Nr. B I 461 und 462) in die Nationalgalerie. | Angelika Wesenberg
de