1869/70 lernte Eugen Jettel über den Wiener Kunsthändler Georg Plach den über zwanzig Jahre älteren Maler August von Pettenkofen kennen, mit dem ihn seitdem eine enge Freundschaft verband. Von Pettenkofen angeregt, schuf er eine Reihe naturalistischer Flußlandschaften mit Badenden, darunter die 1899 für die Nationalgalerie erworbene holländische Landschaft mit Windmühle von 1871. »Einiges«, resümierte Karl Scheffler 1912, »ist mit einer überraschend geschmeidigen Richtigkeit gegeben, zum Beispiel die ausgezeichnete Raumwirkung mittels der dunklen Pfähle« (K. Scheffler, Die Nationalgalerie zu Berlin, Berlin 1912, S. 202). Pettenkofen ergänzte im Vordergrund des vor der Natur entstandenen Bildes die Figurengruppe der badenden Kinder. Obgleich Jettel als einziger signierte, wurde schon anläßlich der großen Jahresausstellung des Wiener Künstlerhauses 1872 auf die doppelte Autorschaft beider Maler hingewiesen. Bis zum Weggang Jettels nach Paris Mitte der 1870er Jahre kollaborierten die beiden Künstler immer wieder, wobei Jettel stets die Landschaften malte und Pettenkofen die figürliche Staffage (z. B. »Viehherde am Wasser, Motiv aus Szered an der Waag«; vgl. H. Fuchs, Eugen Jettel, Wien 1975, Nr. 73). | Regina Freyberger
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