Das Motiv der Falschspieler ist in drei Versionen überliefert, alle 1851 datiert. Ein großes, sorgfältig ausgeführtes Gemälde befindet sich seit 1851 im Museum Kunstpalast, Düsseldorf (vgl. I. Markowitz, Die Düsseldorfer Malerschule, Bd. 2, Düsseldorf 1969, Kat.-Nr. 4027), und eine Wiederholung nur der Vordergrundgruppe im Museum der bildenden Künste Leipzig. Knaus selbst äußerte sich zu dem Bildentwurf wie folgt: »Im Jahre 1850 suchte ich zum ersten Male den Schwarzwald auf, und aus diesen Studien entstand 1851 das in der Düsseldorfer Gemäldegalerie befindliche Bild ›Die Spieler‹, wodurch ich zuerst sowie durch das in Berlin 1850 ausgestellte Bild ›Ländliches Leichenbegängnis‹ in weiteren Kreisen bekannt wurde« (L. Knaus, Eigenhändiger Entwurf eines Lebenslaufes für die Personalnachrichten des Archivs der Königl. Akademie der Künste zu Berlin [1897], Privatbesitz). Die Szene des von Falschspielern betrogenen Mannes, den ein kleines Mädchen vergeblich zum Heimgehen mahnt, ist sozialkritisch und gemütvoll zugleich aufgefaßt und steht in der langen Tradition der Wirtshausszenen. Das Hell-Dunkel, der Reichtum an Valeurs und der Bildaufbau sind stark von der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts beeinflußt. Der betrogene Bauer trägt die Züge des Düsseldorfer Malers Theodor Mintrop (1814–1870).
Eine Kompositionsskizze, Kohle und schwarze Kreide auf dunkelbraunem Papier, hat sich in der Graphischen Sammlung der Staatsgalerie Stuttgart erhalten (vgl. Ludwig Knaus 1829–1910, Ausst.-Kat., Hanau 1979, Kat.-Nr. 713), eine Radierung von A. Kaiser enthält der Katalog »Miethke’s Wiener Kunst Auction, 25. 4. 88 u. ff. Tage«. | Angelika Wesenberg
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