Das panoramaartige Bild vereint Hauptmotive der Stimmungslandschaften Heffners: einsame Natur und Ortschaften, die Abenddämmerung und atmosphärische Erscheinungen, Lichtreflexe und Spiegelungen. Ansichten in solch einem extrem gestreckten Längsformat kommen in der Münchner Malerei der 1850er und 1860er Jahre häufiger vor. Sie entstanden parallel zur Entwicklung der vielbeachteten Panoramakamera. Immer zeigen solche Bilder Fernansichten, das bedingt das Format. In dieser Darstellung nimmt der Himmel mit seinen Wolkenformationen den größten Raum ein, er wird zudem in der Wasserfläche im Vordergrund gespiegelt. Dazwischen verläuft eine dunkle Horizontlinie, mit Waldrändern an den Seiten und der Silhouette eines Ortes rechts der Mitte. Die dichte Wolkendecke links und der klare Himmel rechts vermitteln, in Verbindung mit dem Format, den Eindruck sich entwickelnder Naturvorgänge – der gedehnte Blickwinkel bringt das Moment der Zeit ein. In der genauen Erfassung von Wolkengebilden folgte Heffner seinem Vorbild John Constable. Der breite, passepartoutartige Zierrahmen vermittelt zudem den Eindruck eines Sehschlitzes, er muß aber nicht der Intention des Malers entsprechen. | Angelika Wesenberg
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