Zwei Jahre nach dem Erwerb von Barend Cornelis Koekkoeks »Winterlandschaft« bestellte der Sammler Joachim Heinrich Wilhelm Wagener eine »Sommerlandschaft« beim Künstler. Laut Eintrag im Katalog der Sammlung Wagener entstand das Bild in Kleve. In diese am Niederrhein unweit der deutsch-niederländischen Grenze gelegene Stadt war Koekkoek 1834, nach seiner Heirat mit Elise Thérèse Daiwaille, der Tochter seines Lehrmeisters und Freundes Jean Augustin Daiwaille, gezogen und bewohnte dort einige Jahre später ein repräsentatives Patrizierhaus.
Von einer bewaldeten Anhöhe ist die Aussicht auf eine sonnenbeschienene Flußlandschaft gegeben. Auf dem Weg im Vordergrund sind Wanderer und Bauern mit Vieh unterwegs, einige streben der im Tal liegenden Stadt zu. Die Kirchtürme ähneln denen der Stifts- und Propsteikirche Sankt Mariä Himmelfahrt in Kleve. Koekkoek hat mehrfach Landschaften mit vergleichbarem Bildaufbau gemalt, etwa »Waldlandschaft mit Blick ins Rheintal« (1839, Privatbesitz; vgl. A. Nollert, Barend Cornelis Koekkoek, Ausst.-Kat., Dordrecht 1997, S. 44, Abb. 40) oder »Landschaft in Luxemburg« (1841, Musée National d´Histoire et d´Art, Luxembourg; vgl. ebd., S. 100, Abb. 108). | Birgit Verwiebe
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