Die Figur des Räubers war im frühen 19. Jahrhundert vor allem durch den weithin begeisternden Freiheitskampf der Griechen nobilitiert worden. Er fand sein malerisches Symbol in den Palikaren, auch Klephten (Räuber) genannt, Bergbewohnern, welche sich der türkischen Herrschaft nicht unterwarfen, sondern ein unabhängiges kriegerisches Räuberleben führten. Vor allem sie entfachten 1821 den befreienden Aufstand.
Bereits das Drama »Die Räuber« (1781) von Friedrich Schiller hatte ab Ende des 18. Jahrhunderts zu einer differenzierten Betrachtung dieses sozialen Standes beigetragen. Mit dem rührenden Bild eines schlafenden, von seiner Frau bewachten italienischen Räubers des damals schon berühmten Malers Léopold Robert krönte der Sammler Joachim Heinrich Wilhelm Wagener seine kleine Kollektion französischer Bilder. Wie Darstellungen der Palikaren in Griechenland verkörperten Bilder der italienischen Briganten das Genre des edlen, freiheitssuchenden Räubers. Nach Friedrich Boetticher ist das Bild vom Künstler vierzehnmal wiederholt worden, was die Popularität des Motivs nur unterstreicht (vgl. F. Boetticher, Malerwerke des 19. Jahrhunderts, Bd. 2/1, Dresden 1898, S. 449–451). – Eine gleichformatige Variante von 1823 im Museum der bildenden Künste Leipzig; als Stich ausgeführt von Eduard Eichens für das Vereinsblatt der Kunstfreunde in Preußen (1850). | Angelika Wesenberg
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