Zwei Reiter der preußischen Kavallerie preschen mit gezücktem Degen hinter einem Paukenschläger der französischen Armee her, einem prächtig gekleideten Soldaten dunkler Hautfarbe, und treiben den Verzweifelten geradewegs auf den Betrachter zu. Der Reiz des Bildes liegt in der rasant inszenierten Dynamik. Gleichzeitig steht die Darstellung, wie die Wegbeschilderung im Hintergrund deutlich macht, in engem Zusammenhang mit der Schlacht bei Roßbach, bei der Friedrich der Große 1757 die französischen Truppen schlug. Noch bis weit ins 19. Jahrhundert hinein wurde das gesamtstrategisch wenig bedeutende Gefecht als Wendepunkt im Siebenjährigen Krieg gefeiert, stärkte es doch das deutsche Nationalbewußtsein entscheidend. Camphausens Komposition ist daher auch von einem durchaus aggressiven Nationalismus getragen, in dessen verzerrtes Feindbild das ›unheldenhafte‹ Verhalten des pompös ausstaffierten Franzosen paßt. | Regina Freyberger
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