1865 arbeitete der Hamburger Maler Valentin Ruths auf Rügen und an der Ostsee bei Zoppot (Sopot), nördlich von Danzig (Gdańsk). Eines der Hauptwerke, ein Strandbild mit rastenden, zeltenden Zigeunern und dem Blick auf die Hügelkette bei Zoppot, kaufte der Hamburger Sammler Ludwig Lippert, von dem es die Nationalgalerie später erwarb. Vermutlich war das Werk 1866 auf der Berliner Akademieausstellung als »Strand an der Ostsee« ausgestellt. Zwei kleinere Arbeiten von dieser Studienreise 1865 erwarb die Hamburger Kunsthalle 1905 aus dem Nachlaß (Kriegsverlust). Richard Hamann würdigte die Arbeiten Ruths’ aus den 1860er Jahren, in denen oft »das Leere, Unbestimmte herrscht […]. Am stimmungsvollsten trifft Ruths den Charakter der Einöde, des Monotonen, wenn er ein Stückchen Heide malt […] mit tiefem Grün und vom Regen ausgewaschenen braunen Erdrinnen. […] Hier wird das Einfachste durch die Behandlung wieder groß, ähnlich wie bei Friedrich, während die vorausgehende Generation das Größte gemütlich herabstimmte. Das überblickende Sehen erlaubt Ruths auch ein größeres Format« (R. Hamann, Ein Gang durch die Jahrhundert-Ausstellung, Berlin 1906, S. 54–55). | Angelika Wesenberg
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