Im Frühjahr 1829 besuchte Blechen für acht Tage die Insel Capri. In zahlreichen Studien und Ölskizzen hielt er seine Eindrücke von der Insel und ihren Bewohnern, von Farbe, Licht und Atmosphäre fest. Später, im Atelier, wurden diese Beobachtungen zur Grundlage von Kompositionen, die Blechen oft mit Figuren genrehaft belebte. In seinem Gemälde »Fischer auf Capri« erscheint im Hintergrund die Südküste der Insel mit Blick auf die Faraglioni-Felsen. Drei am Ufer liegende Fischerboote korrespondieren mit den in ihrem Handeln rätselhaft bleibenden drei Personen im Vordergrund. Die beiden Fischer tragen weiße Hosen und rote Mützen, ein reizvoller, von Blechen öfter gemalter Farbklang. Der Figur der ebenfalls in Weiß gekleideten, sinnenden Frau liegt eine Vorzeichnung zugrunde (Kupferstichkabinett, Berlin), die später in anderen Zusammenhängen erneut Verwendung fand (z. B. »Tarantella«, Städel Museum, Frankfurt am Main). | Birgit Verwiebe
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