»Heiratsantrag auf Helgoland« war das erste an der Düsseldorfer Akademie geschaffene Werk des aus Berlin stammenden Genremalers Rudolf Jordan. Die Komposition wurde aufgrund ihres humoristisch-anekdotischen Motivs überaus populär und verhalf dem Künstler zur erfolgreichen Karriere. Auf kunsthandwerklichen Produkten, durch Druckgraphik und Illustrationen wurde die Darstellung vielfach wiederholt. So war sie auch Vorlage für den Neuruppiner Bilderbogen »Brautwahl an der Küste« (vgl. Bilderbogen, Ausst.-Kat., Karlsruhe 1973, Kat.-Nr. 80).
Vor einer Hütte am Ufer der Insel Helgoland – einer damals fernen und fremden Gegend – ist ein älterer Seemann zu sehen, der einer jungen Dorfbewohnerin einen heiratswilligen Fischer vorstellt. Das Kinn des Bewerbers ergreifend, preist er dessen Qualitäten; das Mädchen, ein Lächeln nicht verbergend, blickt verlegen zu Boden. Links im Hintergrund sind Boote, Meer und Himmel zu sehen. Der »frische, derbe Humor« dieses »köstlichen Genrebildes«, sein kräftiges, lebhaftes Kolorit sowie die Natürlichkeit der Figuren und der Landschaft fanden vielfach Beifall (A. Rosenberg, Die Berliner Malerschule, Berlin 1879, S. 45). | Birgit Verwiebe
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