An die fünfzig Kirchen im rheinisch-westfälischen Raum stattete der in Düsseldorf geschulte Maler Heinrich Nüttgens im Laufe seines Lebens mit Wandgemälden, Altären oder Glasmalereien aus; der Provinzialkonservator der Rheinprovinz, Paul Clemen, hatte ihn für die Restaurierung und Ausschmückung alter Kirchen vielfach empfohlen. Auch in Amerika traf die verinnerlichte Kunst Nüttgens auf großen Beifall. 1896, noch zu Beginn seiner Karriere schuf der damals in Angermund ansässige Maler das Bild »Madonna auf dem Throne mit singenden und musizierenden Engeln« und griff dabei Anregungen der italienischen Renaissance auf, die er 1894 in Italien studiert hatte. Ausgezeichnet mit dem ersten Preis der Deutschen Gesellschaft für Christliche Kunst in München wurde das Bild noch im selben Jahr von der Nationalgalerie erworben. Es wäre »ein echtes Andachtbild in katholischem Geiste«, hieß es 1896 lobend im »Christlichen Kunstblatt«. »In ihm vereinigt sich Ittenbach’s Lieblichkeit mit Gebhardt’s Ernst und dem Aufbau der alten Florentiner« (Christliches Kunstblatt für Kirche, Schule und Haus, 38. Jg., 1896, H. 10, S. 158). | Regina Freyberger
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