Die aus Schlesien stammenden befreundeten Maler Philipp Hoyoll, Raphael Schall (1814–1859) und Amand Joseph (1812–1841) Pelz porträtierten sich 1835 gegenseitig. Alle drei studierten ab 1834 an der Düsseldorfer Akademie bei Carl Ferdinand Sohn. Die Anregung zu diesem programmatischen, dem romantischen Freundschaftsideal verpflichteten Porträt empfingen die Künstler möglicherweise durch das 1832 entstandene Gruppenbildnis »Die Familie Bendemann und ihre Freunde« (Kaiser Wilhelm Museum, Krefeld), einem bedeutenden Gemeinschaftswerk ihrer Düsseldorfer Lehrer Sohn, Bendemann, Hübner, Hildebrandt und Schadow.
Auf dem Bildnis ist links der wegen einer Behinderung auf Krücken angewiesene Hoyoll, gemalt von Schall, zu sehen. Vor ihm sitzt im Malerkittel der von Hoyoll porträtierte Pelz, ein Blatt und eine Palette in Händen haltend. Rechts steht Schall, gemalt von Pelz und diesem über die Schulter schauend. Die Freunde sind vermutlich dabei, sich über einen künstlerischen Entwurf auszutauschen. In die gemalte Rahmung des Tondos haben sie ihre Monogramme eingefügt. Schalls Monogramm findet sich oben rechts. Das Monogramm des invaliden Hoyoll links unten läßt ein aus Krücken bestehendes H erkennen. Links oben ist Pelz’ Monogramm auf einem zerbrochenen Wappenschild dargestellt – wohl ein Hinweis auf die Erkrankung des Künstlers an Tuberkulose, der er wenige Jahre später erlag. | Birgit Verwiebe
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