Die Wiedergabe des Lucius Verus als Augustus datiert die Emission des Aulus Tullius Kratippos in den Zeitraum der Gesamtherrschaft mit Marcus Aurelius 161-169 n. Chr. Mit Durchmessern um die 40 mm gehören die Münzen zur oberen Nominalklasse jener Zeit. Es handelt sich möglicherweise um eine 'Festprägung', die in Pergamon ausgegeben wurde, um die Ernennung der neuen Kaiser zu preisen. Die Emission zeigt für Pergamon wichtige Götter und Heroen. In Hinblick auf Asklepios ist das Bemühen erkennbar, Asklepios in Familienkontext zu präsentieren: einmal mit seiner Mutter wie hier, dann mit seiner Ehefrau Hygieia, mit Hygieia und Telesphoros sowie mit Hygieia und einem nackten Knaben, wahrscheinlich einem Asklepiaden. Der Asklepios auf diesem Münztyp weicht von dem üblichen Typus Amelung ab. Er erscheint hier in einer klassizistischen Neuschöpfung, mit der der Stempelschneider die Verbundenheit zur verschleierten Frau besser zum Ausdruck bringen konnte.
Vorderseite: Drapierte Panzerbüste des Lucius Verus mit Lorbeerkranz in der Rückenansicht nach r.
Rückseite: Koronis steht verschleiert nach r. Ihr gegenüber steht Asklepios nach l., die l. Hand ist eingestützt, die r. Hand hält einen langen zepterartigen Schlangenstab.
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