Der Heilige Mauritius (Moritz) war der Schutzheilige des 968 durch Otto I. gegründeten Erzbistums Magdeburg. Als ein Anführer der aus Christen bestehenden Thebäischen Legion erlitt er unter Kaiser Maximianus (286-305) den Märtyrertod und wird wegen seiner militärischen Funktion auf den Münzen meist als Dux (Herzog) bezeichnet. Während der Palmzweig als Zeichen des Märtyrers und des Pilgers auf Brakteaten häufiger vorkommt, ist das griechische Kreuz (Patriarchenkreuz) ein seltenes Symbol. Da Palmzweig und Patriarchenkreuz in gleicher Kombination auf Brakteaten des Slawenfürsten Jacza von Köpenick abgebildet sind, hat man diesen Moritzbrakteaten als Vorbild für die Jacza-Brakteaten aufgefasst, E. Bahrfeldt, Das Münzwesen der Mark Brandenburg (1889) 65. - A. Suhle (1950) 10 nimmt an, dass unter Erzbischof Wichmann die Brakteaten mit Bild des Bischofs 'hauptsächlich' in Halle, die Brakteaten mit Bild des Heiligen Mauritius 'im allgemeinen' in Magdeburg gemünzt worden sind und auf diese Weise das in Magdeburg bzw. Halle gültige Brakteatengeld voneinander unterschieden worden ist.
Vorderseite: Brustbild des Heiligen Mauritius mit geschultertem Palmzweig in der Rechten und Kreuzstab mit griechischem Kreuz in der Linken.
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