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Münzkabinett Neuzeit 19. Jh. [18207342] Archiv 2023-12-01 17:00:59 Vergleich

Becker, Carl Wilhelm: Athen (Unterstempel)

AltNeu
1# Becker, Carl Wilhelm: Athen (Unterstempel)1# Münztechnik: Beckerscher Prägestempel Dekadrachme Athen
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3[Münzkabinett](https://smb.museum-digital.de/institution/1)3[Münzkabinett](https://smb.museum-digital.de/?t=institution&instnr=1)
4Sammlung: [Neuzeit](https://smb.museum-digital.de/collection/37)4Sammlung: [Neuzeit](https://smb.museum-digital.de/?t=sammlung&instnr=1&gesusa=37)
5Sammlung: [19. Jh.](https://smb.museum-digital.de/collection/41)5Sammlung: [19. Jh.](https://smb.museum-digital.de/?t=sammlung&instnr=1&gesusa=41)
6Inventarnummer: 182073426Inventarnummer: 18207342
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8Beschreibung8Beschreibung
9Dm der Stempelfläche 35,4 mm, Dm des Stempels 50,5 mm, h 34,8 mm. - Carl Wilhelm Becker, vom Fürsten Carl zu Isenburg (reg. 1803-1820) zum Hofrat ernannt, ist 1771 in Speyer geboren worden. Als Kaufmann im Tuchhandel machte er Bankrott. Eine ihm verkaufte Fälschung einer Goldmünze des Commodus soll die Initialzündung für sein geheimes Handwerk gewesen sein. Er ließ sich an der Münzstätte in München zum Graveur und Stempelschneider ausbilden und war nun in der Lage, selbst Münzen zu fälschen. 1806 arbeitete er noch in Mannheim als Goldschmied. 1814 lernte er dann den Fürsten zu Isenburg kennen, der ihn zum Bibliothekar auf seinem Schloss in Offenbach ernannte. Als Kunsthändler und honoriger Bürger konnte er seine Fälschungen über Mittelsmänner absetzten. Zu Beckers Kunden gehörte auch der Geheimrat Goethe, der seine Sammlung durch Ankäufe bei Becker vervollständigte. Langsam erhärteten sich aber die Zweifel an der Vertrauenswürdigkeit Beckers. Der Italiener Domenico Sestini gab eine Broschüre heraus, die seine Fälschungen offenbar machte. 1824 bekannte sich der Hofrat dann notgedrungen zu seinen Fabrikaten. Am 11. April 1830 starb Becker. Seine Witwe heiratete in zweiter Ehe Martin Seidenstricker, in dessen Besitz die Stempel kamen, deren Verkaufspreis Becker selbst auf 2264 Dukaten festgesetzt hatte. Seidenstricker verkaufte zuerst weitere Abschläge und dann die Stempel. Bis 1911 befanden sie sich im Museum in Saalburg und kamen dann an das Münzkabinett im Kaiser-Friedrich-Museum (heute Bode-Museum) in Berlin. Weit über 600 Stempel hat Becker gefertigt. Es ist heute kaum zu erklären, wie er diese Arbeit hat allein bewältigen können. Man muss doch annehmen, dass er Mitwisser und -täter gehabt hat. Für die Ausprägung seiner Münzen soll er übrigens oft echte Stücke genutzt haben, die er einschmolz oder mit seinen gefertigten Stempeln umprägte. Erzählt wird, dass er die Münzen, um ihnen ein „echtes“ Aussehen zu verleihen, in einem Kasten mit Eisenfeilspänen an seiner Kutsche befestigte und auf der Chaussee zwischen Offenbach und Frankfurt spazieren fuhr. Becker selbst gab, als sein Fälschertum bekannt wurde, ein Verzeichnis mit 296 Münzen heraus, die er „zu seinem Vergnügen“ angefertigt haben wollte. Er verkaufte sie in Silber im Satz für 300 Dukaten. 1827 war ein Satz aller von Becker geprägten Münzen 72.000 Francs wert. Seinem Förderer, dem Grafen Isenburg, schnitt er 1818 Stempel zu einer Medaille als „Denkmahl der innigsten Verehrung von Carl Becker“.9Dm der Stempelfläche 35,4 mm, Dm des Stempels 50,5 mm, h 34,8 mm. - Carl Wilhelm Becker, vom Fürsten Carl zu Isenburg (reg. 1803-1820) zum Hofrat ernannt, ist 1771 in Speyer geboren worden. Als Kaufmann im Tuchhandel machte er Bankrott. Eine ihm verkaufte Fälschung einer Goldmünze des Commodus soll die Initialzündung für sein geheimes Handwerk gewesen sein. Er ließ sich an der Münzstätte in München zum Graveur und Stempelschneider ausbilden und war nun in der Lage, selbst Münzen zu fälschen. 1806 arbeitete er noch in Mannheim als Goldschmied. 1814 lernte er dann den Fürsten zu Isenburg kennen, der ihn zum Bibliothekar auf seinem Schloss in Offenbach ernannte. Als Kunsthändler und honoriger Bürger konnte er seine Fälschungen über Mittelsmänner absetzten. Zu Beckers Kunden gehörte auch der Geheimrat Goethe, der seine Sammlung durch Ankäufe bei Becker vervollständigte. Langsam erhärteten sich aber die Zweifel an der Vertrauenswürdigkeit Beckers. Der Italiener Domenico Sestini gab eine Broschüre heraus, die seine Fälschungen offenbar machte. 1824 bekannte sich der Hofrat dann notgedrungen zu seinen Fabrikaten. Am 11. April 1830 starb Becker. Seine Witwe heiratete in zweiter Ehe Martin Seidenstricker, in dessen Besitz die Stempel kamen, deren Verkaufspreis Becker selbst auf 2264 Dukaten festgesetzt hatte. Seidenstricker verkaufte zuerst weitere Abschläge und dann die Stempel. Bis 1911 befanden sie sich im Museum in Saalburg und kamen dann an das Münzkabinett im Kaiser-Friedrich-Museum (heute Bode-Museum) in Berlin. Weit über 600 Stempel hat Becker gefertigt. Es ist heute kaum zu erklären, wie er diese Arbeit hat allein bewältigen können. Man muss doch annehmen, dass er Mitwisser und -täter gehabt hat. Für die Ausprägung seiner Münzen soll er übrigens oft echte Stücke genutzt haben, die er einschmolz oder mit seinen gefertigten Stempeln umprägte. Erzählt wird, dass er die Münzen, um ihnen ein „echtes“ Aussehen zu verleihen, in einem Kasten mit Eisenfeilspänen an seiner Kutsche befestigte und auf der Chaussee zwischen Offenbach und Frankfurt spazieren fuhr. Becker selbst gab, als sein Fälschertum bekannt wurde, ein Verzeichnis mit 296 Münzen heraus, die er „zu seinem Vergnügen“ angefertigt haben wollte. Er verkaufte sie in Silber im Satz für 300 Dukaten. 1827 war ein Satz aller von Becker geprägten Münzen 72.000 Francs wert. Seinem Förderer, dem Grafen Isenburg, schnitt er 1818 Stempel zu einer Medaille als „Denkmahl der innigsten Verehrung von Carl Becker“.
10Vorderseite: Athenakopf nach rechts. Die Göttin trägt Ohrschmuck und einen attischen Helm, der mit drei Olivenblättern geschmückt ist. Das Bild ist im Stempel vertieft und deshalb seitenverkehrt wiedergegeben.10Vorderseite: Athenakopf nach rechts. Die Göttin trägt Ohrschmuck und einen attischen Helm, der mit drei Olivenblättern geschmückt ist. Das Bild ist im Stempel vertieft und deshalb seitenverkehrt wiedergegeben.
11Rückseite: Gesamtansicht des Stempels.11Rückseite: Gesamtansicht des Stempels.
12Provenienz: Dauerleihgabe des Römerkastells Saalburg im Jahre 1911.
1312
14Material/Technik13Material/Technik
15Eisen; graviert14Stahl; graviert
1615
17Maße16Maße
18Gewicht: 506.00 g17Gewicht: 506.00 g
2120
2221
23- Hergestellt ...22- Hergestellt ...
24 + wer: [Karl Wilhelm Becker (1772-1830)](https://smb.museum-digital.de/people/58895)23 + wer: [Karl Wilhelm Becker (1772-1830)](https://smb.museum-digital.de/?t=people&id=58895)
25 + wann: 1810-1830 [circa]24 + wann: 1810-1830 [circa]
25 + wo: [Hessen](https://smb.museum-digital.de/?t=oak&ort_id=686)
26 + Münzfälschung26 + Münzfälschung
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28- Vorlagenerstellung ...
29 + wer: [Karl Wilhelm Becker (1772-1830)](https://smb.museum-digital.de/people/58895)
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31- Besessen ...28- Besessen ...
32 + wer: [Elise Becker (1826-1912)](https://smb.museum-digital.de/people/220179)29 + wer: [Martin Seidenstricker](https://smb.museum-digital.de/?t=people&id=122624)
33 30
34## Bezug zu Orten oder Plätzen31## Bezug zu Orten oder Plätzen
3532
36- [Deutschland](https://smb.museum-digital.de/oak?ort_id=209)33- [Deutschland](https://smb.museum-digital.de/?t=oak&ort_id=209)
3734
38## Literatur35## Literatur
3936
37- F. G. Hill, Becker the Counterfeiter (1955) Nr. 63.
38- M. Pinder, Die Beckerschen falschen Münzen (1843) Nr. 68.
40- A. von Steinbüchel, Die Becker'schen falschen Münzstämpel in ausführlichen Verzeichnissen (1836). 39- A. von Steinbüchel, Die Becker'schen falschen Münzstämpel in ausführlichen Verzeichnissen (1836).
41- F. G. Hill, Becker the Counterfeiter (1955) Nr. 63. 40- H. Voigtländer, Falschmünzen und Münzfälscher (1976) 95-102..
42- H. Voigtländer, Falschmünzer und Münzfälscher (1976) 95-102..
43- M. Pinder, Die Beckerschen falschen Münzen (1843) Nr. 68.
4441
45## Links/Dokumente42## Links/Dokumente
4643
47- [Das Objekt bei SMB-digital](https://id.smb.museum/object/2359517)44- [Das Objekt im Interaktiven Katalog des Münzkabinetts](https://ikmk.smb.museum/permalink/29/18207342)
48- [Das Objekt im Interaktiven Katalog des Münzkabinetts](https://ikmk.smb.museum/object?id=18207342)45- [Das Objekt bei SMB-digital](http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ExternalInterface&module=collection&objectId=2359517)
4946
50## Schlagworte47## Schlagworte
5148
52- [19. Jh](https://smb.museum-digital.de/tag/152276)49- [Fälschung](https://smb.museum-digital.de/?t=tag&id=33413)
53- [Fälschung](https://smb.museum-digital.de/tag/33413)50- [Gott](https://smb.museum-digital.de/?t=tag&id=18487)
54- [Gott](https://smb.museum-digital.de/tag/18487)51- [Münzherstellung](https://smb.museum-digital.de/?t=tag&id=28503)
55- [Metall](https://smb.museum-digital.de/tag/109)52- [Neuzeit](https://smb.museum-digital.de/?t=tag&id=32522)
56- [Münzherstellung](https://smb.museum-digital.de/tag/28503)53- [Privatpersonen als Münzstand](https://smb.museum-digital.de/?t=tag&id=46255)
57- [Neuzeit](https://smb.museum-digital.de/tag/32522)54- [Prägewerkzeug](https://smb.museum-digital.de/?t=tag&id=34868)
58- [Nichtmünzliches](https://smb.museum-digital.de/tag/46355)55- [Stadt](https://smb.museum-digital.de/?t=tag&id=7411)
59- [Privatpersonen als Münzstand](https://smb.museum-digital.de/tag/46255)56- [Stempelschneider / Entwerfer](https://smb.museum-digital.de/?t=tag&id=106046)
60- [Prägewerkzeug](https://smb.museum-digital.de/tag/34868)
61- [Stadt](https://smb.museum-digital.de/tag/7411)
62- [Stempelschneider](https://smb.museum-digital.de/tag/46224)
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67Stand der Information: 2023-12-01 17:00:5961Stand der Information: 2021-11-26 06:30:25
68[CC BY-SA @ Münzkabinett](https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/)62[CC BY-NC-SA @ Münzkabinett](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
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72- https://ikmk.smb.museum/image/18207342/vs_org.jpg66- https://ikmk.smb.museum/image/18207342/vs_exp.jpg
73- https://ikmk.smb.museum/image/18207342/rs_org.jpg67- https://ikmk.smb.museum/image/18207342/rs_exp.jpg
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Münzkabinett

Objekt aus: Münzkabinett

Das Münzkabinett zählt zu den bedeutendsten numismatischen Sammlungen der Welt. Es stellt seine Bestände vornehmlich im Bode-Museum auf der...

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