Auf der Rückseite zwei tiefe Kratzer. - Der Gegenstempel TI AV, der zumeist auf claudischen und neronischen Münzen auftritt, lässt sich von Vindonissa bis nach Moesien und Thrakien finden. Seine übliche Auflösung als Titus Augustus wird von Martini (2003) 105 jedoch als ungesichert angesehen. - Die sitzende Figur auf der Rückseite, welche Lorbeerzweig und Globus in den Händen hält, wird in der Literatur zumeist als Augustus identifiziert. Von Kaenel hat dagegen 1978 u.a. anhand von Porträtvergleichen die These formuliert, Kaiser Caligula werde hier abgebildet. Für eine Darstellung des Caligula spreche auch die Rückseitenlegende CONSENSV SENAT(us) ET EQ(uestris) ORDIN(is) P(opuli) Q(ue) R(omani), die besagt, dass Senat, Ritterstand und das römische Volk mit ihrer Akklamation Zustimmung zur Nachfolge erteilen, wie es auch durch antike Schriftquellen überliefert wird (Cassius Dio 59,6; Sueton, Caligula 14).
Vorderseite: Kopf des Divus Augustus mit Strahlenkrone nach l. Beiderseits S - C.
Rückseite: Der Kaiser (Augustus oder eher Caligula) sitzt in der Toga nach l. auf einem Stuhl (sella curulis). Er hält einen Lorbeerzweig in der r. Hand und einen Globus in der l. Hand. Im l. F. oben der rechteckige Gegenstempel TI AV (AV ligiert).
Mit Gegenstempel: Mit einem oder mehreren Gegenstempeln versehen. Diese sind u. a. zum Zweck der Auf- oder Abwertung und zur Anerkennung des Wertes angebracht, können auf den Ausgeber hinweisen oder in historischen Sammlungen den Besitzer eines Objektes.
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