Die Medaille ist vom Medailleur an der Berliner Münze Henri François Brandt nach einem Entwurf Schinkels im Jahre 1818 gearbeitet worden. Sie wurde in Erinnerung an die dritte Säkularfeier der Reformation und die damit verbundene Vereinigung der lutherischen und der reformierten Konfession zur evangelischen geprägt. Die offizielle Medaille des preußischen Staates wurde auf Vorschlag des Berliner Hofpredigers Rulemann Friedrich Eylert in Auftrag gegeben. Mit dem Entwurf wurde der Geheime Oberbaurat Schinkel beauftragt. Die Medaille sollte auf Befehl des Königs Friedrich Wilhelm III. an Pastoren, Theologen in Verwaltungs- oder Lehrämtern und auch Kirchengemeinden, die sich um die Vereinigung der beiden protestantischen Kirchen verdient gemacht hatten, als königliches Ehrengeschenk überreicht werden. Die Medaille ist in einer Auflage von 60 Stück in Gold, 331 Stück in Silber und ca. 26 in bronziertem Kupfer an der Berliner Münze ausgeprägt worden. Allein 20 Kupfermedaillen davon durfte sich auf Antrag der Medailleur ausprägen lassen. Vergeben wurden die Medaillen im Etui. Der Gemeindekirchenrat der Berliner Dreifaltigkeitskirche wollte sein Stück an einem Kommunionsgefäß befestigen und bat um zwei einseitige Prägungen der Medaille, was vom Kultusminister genehmigt wurde. Zeichnungen und Vorstudien sind im Geheimen Staatsarchiv und der Berliner Nationalgalerie erhalten.
Vorderseite: Die Brustbilder Martin Luthers, vorn, und Johannes Calvins, dahinter, nach rechts. Unten die Medailleursignatur BRANDT F.
Rückseite: Die aufgeschlagene Bibel umgeben von einer Strahlengloriole, unten das Datum des Jubiläums der Reformation. Die Bibel ist stark plastisch ausgeprägt.
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