Das Herculesattribut der Keule lässt sich zwar als Zeichen einer Alexandernachfolge Iubas deuten, steht jedoch nicht im Vordergrund: Iuba II. behauptete, von dem Herculessohn Sophax abzustammen und reklamierte damit göttliche Ahnen für sich. Seine Gattin Kleopatra Selene beanspruchte für sich, sogar über beide Elternteile von Hercules abzustammen - pikanterweise eben auch über ihren Vater Marcus Antonius [dazu: D. W. Roller, The World of Juba II and Kleopatra Selene (2003) 154 f.]. Anders als sein Vater Iuba I. nimmt Iuba II. die Herculesangleichung nicht über die Physiognomie vor, sondern über ein isoliertes Attribut. Dies gibt dem König die Freiheit, sein Gesicht wie auch seine Frisur stark an das augusteische Ideal anzugleichen (vgl. K. Fittschen, Die Bildnisse der mauretanischen Könige und ihre stadtrömischen Vorbilder, Madrider Mitteilungen 15, 1974, 156-173. 167) und auf subtile Art seine Verehrung des Princeps auszudrücken. Die Rückseite der Silberprägung ehrt sowohl Augustus als auch die neue mauretanische Hauptstadt Caesarea. Diese war nach Caesar Augustus benannt worden. An diese Namenspatenschaft wird durch das Motiv des Eichenlaubkranzes erinnert, der wohl die Corona civica zitiert, welche dem Princeps im Staatsakt des Jahres 27 v. Chr. verliehen worden war.
Vorderseite: Kopf des Iuba II. mit Diadem und geschulterter Keule nach r.
Rückseite: Dreizeilige Schrift in einem Kranz aus Eichenlaub (corona civica).
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