Unikum. - Ph. Lederer liest für das durch den Stempelbruch schwer lesbare Datum L H, was dem 8. agyptischen Regierungsjahr des Kaisers Marcus Aurelius (167/168 n. Chr.) entspricht. Er bringt das für die alexandrinische Münzprägung ungewöhnliche Bild mit den historisch überlieferten, als Sühneakte angeordneten Göttermahlzeiten (griech. theoxenion, lat. lectisternium) in Rom (Iulius Capitolinus, Vita Marci Antonini philosophi 12-13) in Verbindung und schlussfolgert daraus, dass solche im gleichen Zusammenhang auch in Alexandria abgehalten wurden. Das römische Reich war angesichts einer durch die Orientfeldzüge des Lucius Verus im Reich grassierende Seuche sowie den bevorstehenden Markomannenkriegen angeschlagen.
Vorderseite: Kopf des Marcus Aurelius mit Lorbeerkranz nach r.
Rückseite: Darstellung einer Göttermahlzeit (theoxenion): Von r. nach l. auf einer Liege mit drei Nischen, Sarapis, Harpokrates, Isis, Demeter, Hermanubis. Über jeder Gottheit je ein rechteckiger Korb mit kugelförmigem Aufsatz. In Randnischen Kanopen, mittig Tyche?
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