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Gemäldegalerie Malerei Tafelmalerei [655] Archiv 2023-10-06 00:02:27 Vergleich

Momus tadelt die Werke der Götter (Momus Criticises God's Creations)

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1# Momus tadelt die Werke der Götter (Momus Criticises God's Creations)1# Momus tadelt die Werke der Götter
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3[Gemäldegalerie](https://smb.museum-digital.de/institution/12)3[Gemäldegalerie](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=institution&instnr=12)
4Sammlung: [Malerei](https://smb.museum-digital.de/collection/141)
5Sammlung: [Tafelmalerei](https://smb.museum-digital.de/collection/143)
6Inventarnummer: 6554Inventarnummer: 655
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8Beschreibung6Beschreibung
9Auf einer blumenübersäten Wiese in einer parkartigen Landschaft voller antiker Monumente haben sich die Götter des Olymp versammelt, um die von ihnen geschaffenen Kunstwerke zu präsentieren. Man sieht Neptun mit dem von ihm erschaffenen Pferd, Vulkan mit der von ihm geformten Jungfrau und Minerva mit ihrem eindrucksvollen Palast, der sich im Hintergrund erhebt. Schiedsrichter im Wettstreit der Götter ist Momus, die geflügelte Personifikation der Tadelsucht, der alles ohne Unterschied kritisiert. Momus fordert, dem Menschen die Brust zu öffnen, damit ihm jedermann ins Herz sehen könne. Die kleine Skulptur in seinem Arm unterstreicht sein törichtes und vermessenes Ansinnen. Die humanistisch gelehrte Darstellung geht auf den antiken Dichter Lukian zurück.| Prestel-Museumsführer - Gemäldegalerie Berlin, 2017 SIGNATUR / INSCHRIFT: Bez. rechts unten: Martynvs•Van•Heemskerck•In•Ventor. Oben rechts auf Säule: 1561 auf dem Zettel im Vordergrund: NOCTE SATVS, GENITORE ORBVS, SVM NOMINE MOMVS, / INVIDIDIAE QVE COMES, SINGVLA CARPO LVBENS, / FINGI HOMINEM CAVSOR CLATHRATO PECTORE, APERTIS / SENSIBVS, OCCVLTVM VT NIL SPECVS ILLE TEGAT [nach Lukian, Hermotimus 20] ::::::::::::::::__ The Olympian gods have assembled on a flowery meadow in a park-like landscape full of antique monuments, in order to present the works of art that they have created. We can see Neptune with the horse that he has created, Vulcan with the virgin he has made and Minerva with her impressive palace that towers up in the background. Momos is the judge of the gods’ competition, the winged personification of fault-finding, who criticises everything indiscriminately. Momos requires that men’s chests be opened, so that everyone can see into their hearts. The little sculpture on his arm underlines how foolish and arrogant his request is. This learned scene with a Humanist slant goes back to the ancient poet Lucian. | Prestel Museum Guides - Gemäldegalerie Berlin, 20177Die Reise nach Italien und ein Aufenthalt in Rom gehörten im 16. Jahrhundert für Künstler aus den Niederlanden beinahe zur pflichtgemäßen Ausbildung. Nach Jan Gossaert und Jan van Scorel war auch Maerten van Heemskerck gen Süden gezogen. Wenig später folgten Lambert Lombard und Frans Floris. Im Vordergrund der Italienreisen stand das Studium der antiken Hinterlassenschaften und der Kunst der italienischen Hochrenaissance. Damit eröffneten sich den Meistern aus dem Norden neue Dimensionen. Die von Heemskerck in Rom aufgenommenen Skizzen sind angefüllt mit Ruinen des alten Rom und antiken Skulpturen, die er im Statuengarten des Belvedere, auf öffentlichen Plätzen oder in privaten Antikensammlungen studiert hat. Das Pathos der Bewegungen und das Spiel der Muskeln ließen den Torso vom Belvedere oder die im Jahre 1506 entdeckte Laokoongruppe zu Werken von verwandter Gesinnung werden. Sie lieferten Heemskerck das Motivrepertoire für die Darstellung der menschlichen Gestalt. Durch die intensive Beschäftigung mit der Antike in Kunst und Literatur wurden die traditionellen Aufgabenstellungen um Themen aus der antiken Mythologie und Sagenwelt bereichert. Im Schaffen Heemskercks bilden sie einen besonderen Akzent. Sie sind ein beredtes Zeugnis für die humanistische Bildung des Künstlers, seines Freundeskreises und seiner Auftraggeber. Das 1561 entstandene Bild Momus tadelt die Werke der Götter ist eines der vielschichtigsten Werke Heemskercks. Die Bedeutung der tiefsinnigen Allegorie erschließt sich dem Betrachter erst nach genauem Studium. Den Ort des Geschehens bildet eine von Blumen bedeckte Wiese, an die sich eine weite Parklandschaft mit antiken Skulpturen und Monumenten anschließt. Im Vordergrund haben sich mehrere Personen eingefunden. Den Grund für ihr Zusammentreffen erläutert der lateinische Text auf dem gemalten Blatt Papier am unteren Bildrand. Es heißt dort: »Von der Nacht geboren, vaterlos, nenne ich mich Momus. Als Begleiter der Invidia liebe ich es, alles bis ins kleinste zu kritisieren. Ich plädiere dafür, daß der Mensch mit einem Gitter in der Brust geschaffen werden muß, damit für alle diejenigen, die Augen und Ohren offenhalten, jene Höhle nichts Verborgenes verdecke.« Dieser Text geht auf einen Dialog in Lukians Schrift »Hermotimus« (um 165 n. Chr.) zurück. Darin schildert der berühmte griechische Satiriker, wie die Götter untereinander darüber in Streit gerieten, wer das vollkommenste Kunstwerk erschaffen könne. Da schuf Poseidon einen Stier, Athena ein Haus und Hephaistos einen künstlichen Menschen. Als die Götter zu Momus kamen, den sie zum Schiedsrichter erwählt hatten, hatte dieser an allem etwas auszusetzen. Er tadelte vor allem Hephaistos, daß sein künstlicher Mensch kein Fenster in der Brust habe, das man nur zu öffnen brauche, um ihm ins Herz blicken und seine Gedanken lesen zu können. Mit geringen Abweichungen ist Heemskerck der Textvorlage Lukians gefolgt. Links vorn steht Poseidon, der Gott des Meeres, mit dem Dreizack und einem prächtigen Pferd am Zügel anstelle des von Lukian erwähnten Stieres. Im Zentrum der Gruppe sehen wir Hephaistos, den Gott des Feuers, der Schmiede und der Handwerker. Er trägt einen ledernen Schurz, in dessen Gürtel eine Zange steckt, stützt sich auf den schweren Schmiedehammer und deutet auf das von ihm erschaffene Mädchen an seiner Seite. Ganz rechts steht Athena, die Göttin des Friedens, des Krieges und der Weisheit. Sie trägt einen goldenen Brustpanzer, stützt sich auf den Schild mit dem Medusenhaupt und zeigt auf den von ihr geschaffenen Palast im Hintergrund. Mit strengem Blick und ausgebreiteten Flügeln hat sich Momus von rechts her den Göttern zugesellt. In den Händen trägt er zur Bekräftigung seiner Kritik eine kleine weibliche Statue mit einem vergitterten Fenster in der Brust, auf das er nachdrücklich hinweist. Die Figur des Momus ist als Verkörperung der allgegenwärtigen Kritik in der Literatur der Zeit nich
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11Material/Technik9Material/Technik
12Eichenholz10Eichenholz
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14Maße12Maße
15Rahmenaußenmaß: 145,3 x 198 x 10 cm, Rahmenaußenmaß (Höhe x Breite): 145.3 x 198 cm, Bildmaß: 122,4 x 177 cm, Bildmaß (Höhe x Breite): 122.4 x 177 cm13Bildmaß: 122,4 x 177 cm; Rahmenaußenmaß: 145,3 x 198 x 10 cm
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20- Hergestellt ...18- Gemalt ...
21 + wer: [Maarten van Heemskerck (1498-1574)](https://smb.museum-digital.de/people/8036)19 + wer: [Maarten van Heemskerck (1498-1574)](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=people&id=8036)
22 + wann: 156120 + wann: 1561
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25## Links/Dokumente23## Links/Dokumente
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38Stand der Information: 2023-10-06 00:02:2734Stand der Information: 2021-07-23 16:37:11
39[CC BY @ Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin](https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/)35[CC BY-NC-SA @ Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
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Gemäldegalerie

Objekt aus: Gemäldegalerie

Die Gemäldegalerie besitzt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen europäischer Malerei des 13. bis zum 18. Jahrhunderts. Die Bestände umfassen...

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