Flach gemuldete Platte auf Standring, der zum Aufhängen durchbohrt ist. Die Schauseite ist bemalt in den Farben Blau, Blassrot, Ocker und Grün. Die gesamte Fläche ist dekoriert mit einer stilisierten Blütenkomposition aus fünf Nelkenblüten, einer Hyazinthenrispe, zwei Tulpenblüten und weiteren kleinen Blumen sowie Stängeln und Blättern bemalt. Das Gebilde wächst aus einem Blattstand am unteren Tellerrand hervor. Passiggeschweifte blaue Randbordüre.
Gefertigt hat den Teller die Berliner Künstlerin Marie Drews (Lebensdaten unbekannt), die in den 1870er/80er Jahren in der Ofen- und Keramikfirma ihres Bruders Otto Drews tätig war. Marie Drews hat selbst verschiedene Vorlagenwerke publiziert. Sie nahm an Kursen für Ornament- und Blumenmalerei der Berliner Kunstgewerbeschule teil, die damals dem Kunstgewerbemuseum angegliedert war. Vorliegender von ihr signierter Teller nimmt unmittelbar auf einen im Museumsbestand befindlichen türkischen Iznik-Teller Bezug (Inv. Nr. K 2351). Islamische Fayencen aus Iznik, damals sog. "Rhodosware", ebenso wie weiteres Kunsthandwerk aus dem Nahen Osten, erwarb das Museum damals in größerem Umfang auf den Weltausstellungen. Etliches davon wurde später an Spezialmuseen abgegeben.
Auf der Bodenunterseite gemalte Marke: MD [ligiert] 1877
Lit.: Barbara Mundt: Historismus. Kunsthandwerk und Industrie im Zeitalter der Weltausstellungen (=Kataloge des Kunstgewerbemuseums VII), Berlin 1973, Kat. Nr. 64; Helen Blum-Spicker u.a., Tulpen. Mythos - Symbol - Gestalt. Ausstellungskatalog Kreismuseum Zons, Zons 2005, S. 190, Kat. Nr. A 19.
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