Kleine, zoomorphe Steinskulptur. Die massive, bimorphe Figur hat einen langen, echsenähnlichen Körper, der auf vier abgeflachten Beinstümpfen ruht. Das dargestellte Wesen besitzt einen vorgestreckten, katzenähnlichen Kopf, der direkt auf den Schultern ansetzt. Die Skulptur hat ein breites, geschlossenes Maul und kleine, runde Augen. Ihr langer, dünner Schwanz liegt auf dem Rücken. Das leicht erodierte Objekt besitzt eine plane Basis, die zur Aufstellung dient.
Die inventarisierte Figur stellt wahrscheinlich ein mythisches Wesen dar. Soziale Bedeutung: Mason vermutet, daß die meisten Skulpturen der Capelladas-Pacayas-Gruppe Lesefunde sind. Er glaubt, daß ähnlich kleine Steinfiguren bei religiösen Zeremonien verwendet wurden (1945: 271, 280). Ihre einfache Form kann eine besondere kulturelle Tradition oder mangelnde handwerkliche Fertigkeiten anzeigen.
Kulturelle Bedeutung: die Gruppe wurde zuerst von Lehmann (1913) und Mason (1945) beschrieben. Sie umfaßt kleine, massive Skulpturen, die von den Fundorten Capelladas, Pacayas (beide bei Juan Viñas) und San Isidro de Arenilla (bei San José) stammen. Die Objekte stellen zoomorphe und anthropomorphe Wesen dar, die auf einer planen Basis stehen, hocken, knien, sitzen oder liegen. Sie können vogel-, affen-, katzen-, echsen- sowie männer- oder frauenähnliche Gestalten verkörpern. Die Figuren besitzen einen großen, runden Kopf, ein flaches Gesicht und einen breiten, eingetieften Mund. Ihre relativ kurzen Arme und Beine nehmen wenige, standartisierte Haltungen ein. Die Zeitstellung der Gruppe kann nicht zweifelsfrei bestimmt werden, da ihre archäologischen Kontexte unbekannt sind. Die kaum differenzierten Typen scheinen aufgrund ihrer Gestaltung auf die Periode V (1000-500d.C.) zu verweisen.
(Künne 2005)
Angaben zur Herkunft:
Walter Lehmann (16.9.1878 - 2.7.1939), Sammler
500 - 1000
Costa Rica
Heredia (Provinz)
San Isidro de Arenilla (Ort)
San José
de