Auf dieser Stoffmalerei ist ein Mandala (tib. kyilkhor) des Vajrasattva dargestellt. Im Zentrum dieses Mandala tanzt der Ur-Buddha (adi-buddha) Vajrasattva in Vereinigung mit seiner Partnerin. Aus ihm heraus emanieren die fünf transzendenten Buddhas, die um das tanzenden Paar herum dargestellt sind. Weitere Kreise zeigen andere Gottheiten, göttliche Musikanten und Tänzerinnen. Das Bild wurde vermutich nur selten herausgeholt und ist deshalb in sehr gutem Zustand.
Ein Mandala („Kreis“) stellt für Buddhisten eine Meditationshilfe und den Daseinsbereich einer Gottheit dar, die in der Mitte eines nach kosmologischen Prinzipien aufgebauten Palastes thront. Der Meditierende versucht mittels geistiger Konzentration die äußeren drei Kreise, die Sphären der Reinigung (Körper - Flammenkreis, Wort - vajra-Mauer und Geist-Lotosblütenkranz) zu durchdringen, in den Palast einzutreten, und sich letztendlich mit der im Zentrum sitzenden Initiationsgottheit zu vereinen.
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