Seit der frühen Kerma-Zeit sind Betten in ganz Nubien ein wichtiger Teil der Bestattungskultur, zumal sie neben der Keramik den Großteil der Funde ausmachen. Angesichts der Gebrauchsspuren nimmt der Ausgräber George A. Reisner eine vorherige Nutzung der Holzbetten, nubisch Angareb, im alltäglichen Gebrauch an. Auf diesen wurde der Verstorbene in Seitenlage mit angewinkelten Beinen bestattet.
In Kerma waren aufgrund von Zerfall und Insektenfraß zumeist nur noch Fragmente der Betten nachweisbar, welche aus einem rechteckigen Rahmen, der mit Lederriemen bespannt war, einem Fußbrett und vier Füßen bestanden. Letztere waren in Gestalt von Rinderbeinen geschnitzt und in Richtung des Kopfendes orientiert. Oft lässt sich eine detaillierte Fertigung der Hufe, Kniegelenke und Venen in aufwändig gearbeitetem Relief erkennen. Zudem wurde zwischen linken und rechten, sowie zwischen Hinter- und Vorderbeinen unterschieden. Mitunter war der schmale untere Teil des Fußes durch einen dekorativen Mantel aus Kupfer- oder Goldblech geschützt.
Dieser Bettfuß wurde bei einer der Nebenbestattungen im Grabtumulus K IV in Kerma gefunden.
de