Eine typische Objektgruppe aus Kerma sind die „Kermadolche“, welche in jener speziellen Form ausschließlich für diese Region oder aber in entsprechenden Gräbern der Kerma-Kultur belegt sind. Auch wurden hier mit einer Anzahl von hundertdreißig Exemplaren mehr Dolche an einem Platz gefunden als im gesamten ägyptischen Raum.
Der Kermadolch bestand aus drei Teilen – einer langen Klinge aus Bronze, einem Griff aus Schildplatt oder Holz und einem Kolben aus Elfenbein, die alle durch Nieten befestigt waren. Die Klinge variierte in der Länge zwischen 12 und 42 cm und war an beiden Seiten geschliffen. Sie saß in einer Scheide aus Leder, die mithilfe eines Riemens am Körper befestigt wurde. Als Grabbeigabe wurden Dolche zwischen den Beinen der Verstorbenen platziert. Dieser Dolch befand sich in der Opferkammer des Grabtumulus K XVIII und lag zwischen den Knien eines der geopferten Menschen.
Angaben zur Herkunft:
George Andrew Reisner (5.11.1867 - 6.6.1942), Grabungsleiter
Kerma (Mittel/Obernubien)
Kerma (Sudan / Nubien)
K XVIII B (Grab)
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