Das Reliquiarkreuz besteht aus zwei aufeinanderpassenden, oben durch ein Scharnier verbundenen Hälften. Mittels Ösen und einem Stift konnte es am unteren Ende verschlossen werden. Der Schmuck ist gravier, aber stark verrieben. Auf einer Seite ist der Christus, bekleidet mit langem ärmellosen Gewand (Kolobion), an das Kreuz genagelt. Seine Füße stehen auf einem Querbrett, über ihm ist eine Inschrifttafel, allerdings ohne Inschrift, an dem Kreuz angebracht. Sein Haupt umgibt ein Kreuznimbus. Zuseiten seines Kopfes sind Reste der Inschrift IC XC NIKA, übersetzt Jesus Christus möge siegen, erhalten. Die andere Seite des Reliquiarkreuzes nimmt Maria ein. Sie trägt ein knöchellanges Gewand und darüber ein Schultertuch. Den Kopf umhüllt entweder eine Falte des Schultertuches oder eine eigenständige Haube. Ihre Hände sind betend erhoben. Über ihrem Kopf ist ein Kreuz eingraviert. Zuseiten Mariens stehen die griechischen Buchstaben ΘΕΟΤ[Ο]ΚΟY, was Gottesgebärerin bedeutet, ein Beiname, den Maria offiziell 431 auf dem Konzil zu Ephesos verliehen bekam.
Reliquiarkreuze wurden um den Hals getragen. Sie konnten in dem von den beiden Kreuzhälften umschlossenen Zwischenraum Reliquien oder Eulogien von Heiligen enthalten, um dessen oder deren Schutz auf den Träger zu übertragen.
Das Reliquiarkreuz wird seit dem Zweiten Weltkrieg vermisst.
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