Das Reliquiarkreuz besteht aus zwei aufeinanderpassenden, oben durch ein Scharnier verbundenen Hälften. Mittels Ösen und eines Stiftes konnte es am unteren Ende verschlossen werden. Der Schmuck ist graviert. Die eine Seite zeigt Maria, mit betend erhobenen Händen. Sie trägt ein knöchellanges, anscheinend gegürtetes Gewand und darüber ein Schultertuch. Den Kopf umhüllt eine Haube, die mit Ornamenten und einem Kreuz über der Stirn verziert ist. Über ihrem Kopf wird Maria in griechischen Buchstaben als ΠΑΝΑΓΗΑ, übersetzt Allheilige, bezeichnet. Sie wird flankiert von halben Palmwedeln. Die andere Seite des Reliquiarkreizes ist mit dem stehenden, ebenfalls die Hände betend erhoben haltenden Johannes geschmückt. Oberhalb seines Kopfes stehen auf zwei Zeilen verteilt und quer zu der Figur angebrachte der griechische Text Ο ΑΓΗΟΣ Η ΟΑΝΝΙ, was mit 'Der heilige Johannes' zu übersetzen ist. Auf den Enden der Kreuzarme sitzen kreisförmige Vertiefungen mit je einem kleineren mittleren Durchstich. Hier saßen ursprünglich wohl runde Glasflüsse als Verzierung. Beide Figuren sind mit einem Nimbus versehen.
Reliquiarkreuze wurden um den Hals getragen. Sie konnten in dem von den beiden Kreuzhälften umschlossenen Zwischenraum Reliquien oder Eulogien von Heiligen enthalten, um dessen oder deren Schutz auf den Träger zu übertragen.
hu
