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Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst [8041] Archiv 2021-10-02 16:29:34 Vergleich

Vesperbild

AltNeu
4Inventarnummer: 80414Inventarnummer: 8041
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6Beschreibung6Beschreibung
7Maria, die ihren toten Sohn auf ihrem Schoß gebettet hat, sitzt zurückgelehnt auf einer sehr schlichten, unprofilierten und optisch kaum zur Geltung kommenden Thronbank, die allerdings ursprünglich wohl durch einen verloren gegangenen weiteren Sockel mehr Gewicht besaß. Wie bei Vesperbildern der Zeit geläufig, ragen die auf einem Zipfel des Marienmantels stehenden Füße Christi rechts weit über die Thronbankkante hinaus, sodass die vor der Bank befindliche, ebenfalls einfache und unregelmäßig geformte Plinthe zu dieser Seite hin verlängert wurde. Hinter der Bank und über dem Haupt der Muttergottes erhob sich ursprünglich ein Kreuz, für dessen Vertikalbalken eine Vertiefung in die Rückseite der Figur geschnitzt wurde. 7Maria, die ihren toten Sohn auf ihrem Schoß gebettet hat, sitzt zurückgelehnt auf einer sehr schlichten, unprofilierten und optisch kaum zur Geltung kommenden Thronbank, die allerdings ursprünglich wohl durch einen verloren gegangenen weiteren Sockel mehr Gewicht besaß. Wie bei Vesperbildern der Zeit geläufig, ragen die auf einem Zipfel des Marienmantels stehenden Füße Christi rechts weit über die Thronbankkante hinaus, sodass die vor der Bank befindliche, ebenfalls einfache und unregelmäßig geformte Plinthe zu dieser Seite hin verlängert wurde. Hinter der Bank und über dem Haupt der Muttergottes erhob sich ursprünglich ein Kreuz, für dessen Vertikalbalken eine Vertiefung in die Rückseite der Figur geschnitzt wurde.
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9Es handelt sich um eine eher provinzielle und spätere Variante der Schönen Vesperbilder, in der Motive der um 1400 verbreiteten Typen nach wie vor Geltung haben. Zu diesen Motiven gehört das Arrangement des Schleiers, durch das das Mariengesicht gerahmt und zugleich verschattet wird, das Zurücklehnen ihres Oberkörpers und damit verbunden die zentrale Geste der an die Brust gelegten linken Hand Marias. 9Es handelt sich um eine eher provinzielle und spätere Variante der Schönen Vesperbilder, in der Motive der um 1400 verbreiteten Typen nach wie vor Geltung haben. Zu diesen Motiven gehört das Arrangement des Schleiers, durch das das Mariengesicht gerahmt und zugleich verschattet wird, das Zurücklehnen ihres Oberkörpers und damit verbunden die zentrale Geste der an die Brust gelegten linken Hand Marias.
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11Die rückseitig nicht ausgearbeitete Figur hat sicher im Innenraum und wahrscheinlichauf dem Altar einer Kirche gestanden. Es fehlen eindeutige Hinweise auf eine Aufstellung in einem Schrein; die mitsamt dem Kreuz zu rekonstruierende Höhe von deutlich mehr als 1 Meter schließt eine freie Aufstellung auf einer Mensa nicht aus. Die reduzierten Angaben der Thronbank und die kaum ausgearbeiteten Vollprofilansichten legen allerdings eine Platzierung der Pietà in einem Schrein nahe. Eine intensive Bildbetrachtung aus relativ großer Nähe, zu der einzelne Details am Oberkörper Christi geradezu auffordern, dürfte dabei möglich gewesen sein. Infrage kommt also vor allem ein Seitenaltar, der dem Heiligen Kreuz oder der Muttergottes geweiht war. Die Figur trug vermutlich sieben bis zehn Fassungen. Da diese in großen Bereichen bis auf das Holz entfernt und möglicherweise im 19. Jahrhundert eine bzw. zwei neue Fassungen aufgetragen worden sind. Daraus ist zu schließen: Die Figur erfuhr eine anhaltende Wertschätzung als Kultobjekt in der Neuzeit. 11Die rückseitig nicht ausgearbeitete Figur hat sicher im Innenraum und wahrscheinlichauf dem Altar einer Kirche gestanden. Es fehlen eindeutige Hinweise auf eine Aufstellung in einem Schrein; die mitsamt dem Kreuz zu rekonstruierende Höhe von deutlich mehr als 1 Meter schließt eine freie Aufstellung auf einer Mensa nicht aus. Die reduzierten Angaben der Thronbank und die kaum ausgearbeiteten Vollprofilansichten legen allerdings eine Platzierung der Pietà in einem Schrein nahe. Eine intensive Bildbetrachtung aus relativ großer Nähe, zu der einzelne Details am Oberkörper Christi geradezu auffordern, dürfte dabei möglich gewesen sein. Infrage kommt also vor allem ein Seitenaltar, der dem Heiligen Kreuz oder der Muttergottes geweiht war. Die Figur trug vermutlich sieben bis zehn Fassungen. Da diese in großen Bereichen bis auf das Holz entfernt und möglicherweise im 19. Jahrhundert eine bzw. zwei neue Fassungen aufgetragen worden sind. Daraus ist zu schließen: Die Figur erfuhr eine anhaltende Wertschätzung als Kultobjekt in der Neuzeit.
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13(Auszug aus: Tobias Kunz, Bildwerke nördlich der Alpen und im Alpenraum 1380 bis 1440. Kritischer Bestandskatalog der Berliner Skulpturensammlung, Petersberg, Michael Imhof Verlag 2019) 13(Auszug aus: Tobias Kunz, Bildwerke nördlich der Alpen und im Alpenraum 1380 bis 1440. Kritischer Bestandskatalog der Berliner Skulpturensammlung, Petersberg, Michael Imhof Verlag 2019)
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15Angaben zur Herkunft:
16Unbekannter Künstler, Bildhauer
171430/40
18Entstehungsort stilistisch: Niederschwaben (Umkreis des Meisters von Trochtelfingen) (Region)
1914
20Material/Technik15Material/Technik
21Lindenholz, gefasst16Lindenholz, gefasst
23Maße18Maße
24Höhe: 72 cm; Tiefe: 27 cm; Breite: 66 cm; Gewicht: 13,5 kg19Höhe: 72 cm; Tiefe: 27 cm; Breite: 66 cm; Gewicht: 13,5 kg
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26___21## Bezug zu Orten oder Plätzen
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23- [Niederschwaben (Umkreis des Meisters von Trochtelfingen)](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=oak&ort_id=64194)
2824
29- Hergestellt ...
30 + wann: 1430-1440
31 + wo: [Niederschwaben](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=oak&ort_id=5867)
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33## Links/Dokumente25## Links/Dokumente
3426
35- [Das Objekt bei SMB-digital](http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ExternalInterface&module=collection&objectId=866376)27- [Das Objekt bei SMB-digital](http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ExternalInterface&module=collection&objectId=866376)
3628
37## Schlagworte29## Schlagworte
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39- [Figur (Darstellung)](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=845)31- [Figur](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=37845)
40- [Vesperbild](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=4031)
4132
42___33___
4334
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45Stand der Information: 2021-10-02 16:29:3436Stand der Information: 2021-07-23 16:36:54
46[CC BY-NC-SA @ Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)37[CC BY-NC-SA @ Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
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Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst

Objekt aus: Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst

Wie ein Wasserschloss erhebt sich das Bode-Museum an der Spitze der Museumsinsel Berlin. Es wurde in den Jahren 1897 bis 1904 durch den Architekten...

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