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Musikinstrumenten-Museum (im Staatlichen Institut für Musikforschung) [5424] Archiv 2023-06-13 09:53:30 Vergleich

Unbekannter Hersteller, Bodenstanduhr mit Flötenwerk, Berlin, 1770-1780, Kat.-Nr. 5424

AltNeu
29Die Auslösung des Flötenwerks erfolgt automatisch zur vollen Stunde nach dem Glockenschlag. Durch das vom Vierteltrieb angetriebene Auslöserad in der Vorderplatine werden die Auslösehebel für das Schlagwerk und das Flötenwerk (beide vorderseitig der Platine) über Stifte angehoben und geben so das jeweilige Räderwerk frei. Manuell wird das Schlagwerk am Hebel (Repetitionshebel) links, das Flötenwerk am Hebel rechts ausgelöst, beide im Pendelkasten durch an Ösen befestigte Schnüre erreichbar. 29Die Auslösung des Flötenwerks erfolgt automatisch zur vollen Stunde nach dem Glockenschlag. Durch das vom Vierteltrieb angetriebene Auslöserad in der Vorderplatine werden die Auslösehebel für das Schlagwerk und das Flötenwerk (beide vorderseitig der Platine) über Stifte angehoben und geben so das jeweilige Räderwerk frei. Manuell wird das Schlagwerk am Hebel (Repetitionshebel) links, das Flötenwerk am Hebel rechts ausgelöst, beide im Pendelkasten durch an Ösen befestigte Schnüre erreichbar.
30Der Werkrahmen für die Walze und den Clavesbalken ist aus Stahl und Messing gefertigt (H: 22,7 cm; B: 21,9 cm; T: 25,0 cm, Stärke: Stahl 0,6 cm, Messing 0,42 cm) und rechts mit der Vorderplatine verbunden. Die Walze (L: 35,3 cm; D: 14,5 cm), ist aus acht daubenartig um achteckige Stirnplatten verleimte Brettchen gedreht, die Stifte und Brücken (Stärke: 0,8 cm) sind aus Messing gefertigt. Für die vierkantige Achse sind als Lager quadratische Eisenplatten eingelassen. Die Walze ist links herausnehmbar, der Clavesbalken durch einen Hebel links manuell abhebbar. Bei seitlichem Vorschub nach links durch Nockenscheibe auf der Vorderplatine und Taster mit Hebelanlage, macht die Walze sechs spiralförmige Umdrehungen. Die Abschaltung mit Anheben des Clavesbalkens erfolgt durch einen in die Unterscheibe der Nockenscheibe einrastenden Stift. Außerdem kann das Spielwerk generell ein- oder ausgeschaltet werden: Oberhalb der 60 Min befindet sich in der Blindplatine eine Aussparung für einen Hebel mit gravierten Bezeichnungen: nach links ist es frei („N“), nach rechts ist es blockiert („S“). 30Der Werkrahmen für die Walze und den Clavesbalken ist aus Stahl und Messing gefertigt (H: 22,7 cm; B: 21,9 cm; T: 25,0 cm, Stärke: Stahl 0,6 cm, Messing 0,42 cm) und rechts mit der Vorderplatine verbunden. Die Walze (L: 35,3 cm; D: 14,5 cm), ist aus acht daubenartig um achteckige Stirnplatten verleimte Brettchen gedreht, die Stifte und Brücken (Stärke: 0,8 cm) sind aus Messing gefertigt. Für die vierkantige Achse sind als Lager quadratische Eisenplatten eingelassen. Die Walze ist links herausnehmbar, der Clavesbalken durch einen Hebel links manuell abhebbar. Bei seitlichem Vorschub nach links durch Nockenscheibe auf der Vorderplatine und Taster mit Hebelanlage, macht die Walze sechs spiralförmige Umdrehungen. Die Abschaltung mit Anheben des Clavesbalkens erfolgt durch einen in die Unterscheibe der Nockenscheibe einrastenden Stift. Außerdem kann das Spielwerk generell ein- oder ausgeschaltet werden: Oberhalb der 60 Min befindet sich in der Blindplatine eine Aussparung für einen Hebel mit gravierten Bezeichnungen: nach links ist es frei („N“), nach rechts ist es blockiert („S“).
31Die derzeit eingesetzte Walze ist der Kennzeichnung nach mit der Ouvertüre der Oper „Die Stumme von Portici“ von Daniel-François-Esprit Auber bestiftet und muss daher aus den Jahren nach der Uraufführung von 1828 stammen. Auf der linken Stirnseite der Walze finden sich die Klebereste eines früheren Papierzettels, inzwischen (vielleicht 1918) schwarz überschrieben mit „Ouverture zur Oper ‚Stumme von Portici’ von Auber“. 31Die derzeit eingesetzte Walze ist der Kennzeichnung nach mit der Ouvertüre der Oper „Die Stumme von Portici“ von Daniel-François-Esprit Auber bestiftet und muss daher aus den Jahren nach der Uraufführung von 1828 stammen. Auf der linken Stirnseite der Walze finden sich die Klebereste eines früheren Papierzettels, inzwischen (vielleicht 1918) schwarz überschrieben mit „Ouverture zur Oper ‚Stumme von Portici’ von Auber“.
32Das Flötenwerk hat ein Register in 4-Fuß-Lage (klingender Umfang c¹-g³): Labialpfeifen aus Birnenholz mit profilierten Vorschlägen aus Ahorn oder Birke, gedackt, c-g², (32 Pfeifen). Die Stimmtonhöhe entspricht dem im 17. und 18. Jahrhundert gebräuchlichen Chorton, a¹ ca. 465 Hz. Die Pfeifen sind chromatisch zweireihig versetzt von rechts nach links abfallend angeordnet. Die Pfeifen c-dis haben einen außer Mitte gearbeiteten Fuß, um deren Breite mit der Enge auf der Windlade auszugleichen. Einige Pfeifen haben wahrscheinlich bei einer Reparatur Vorschläge mit einem anderen Profil erhalten und sind etwas rötlich eingefärbt. Die Tonbezeichnungen könnten aus dem 19. Jahrhundert sein: diese sind im Korpus als Großbuchstaben mit einem Stempel geprägt, bei Cis, Fis und Cis ist das „is“ handschriftlich in Kleinbuchstaben ergänzt. Die Keilbalganlage hängt unter dem Werkstuhl in einem Stahlrahmen (H: 19 cm, T links: 19 cm, B: 35-37 cm, T rechts: 20,3 cm). Der Magazinbalg (Balgplatte: L: 30 cm, B: 17,5 cm) liegt oben und öffnet links, die beiden Schöpferbälge (Balgplatte: L: 30,7 cm, B: 8,3 cm) liegen darunter und öffnen rechts. Die Garnierung und der Windkanal, eine Messingröhre (Durchmesser: 2,4 cm), dürften aus einer späteren Instandsetzung stammen. 32Das Flötenwerk hat ein Register in 4-Fuß-Lage (klingender Umfang c¹-g³): Labialpfeifen aus Birnenholz mit profilierten Vorschlägen aus Ahorn oder Birke, gedackt, c-g², (32 Pfeifen). Die Stimmtonhöhe entspricht dem im 17. und 18. Jahrhundert gebräuchlichen Chorton, a1 ca. 465 Hz. Die Pfeifen sind chromatisch zweireihig versetzt von rechts nach links abfallend angeordnet. Die Pfeifen c-dis haben einen außer Mitte gearbeiteten Fuß, um deren Breite mit der Enge auf der Windlade auszugleichen. Einige Pfeifen haben wahrscheinlich bei einer Reparatur Vorschläge mit einem anderen Profil erhalten und sind etwas rötlich eingefärbt. Die Tonbezeichnungen könnten aus dem 19. Jahrhundert sein: diese sind im Korpus als Großbuchstaben mit einem Stempel geprägt, bei Cis, Fis und Cis ist das „is“ handschriftlich in Kleinbuchstaben ergänzt. Die Keilbalganlage hängt unter dem Werkstuhl in einem Stahlrahmen (H: 19 cm, T links: 19 cm, B: 35-37 cm, T rechts: 20,3 cm). Der Magazinbalg (Balgplatte: L: 30 cm, B: 17,5 cm) liegt oben und öffnet links, die beiden Schöpferbälge (Balgplatte: L: 30,7 cm, B: 8,3 cm) liegen darunter und öffnen rechts. Die Garnierung und der Windkanal, eine Messingröhre (Durchmesser: 2,4 cm), dürften aus einer späteren Instandsetzung stammen.
33Es dürfte unstrittig sein, dass das Gehäuse und das Uhrwerk mit Musikwerk aus derselben Zeit sind. Bestimmte Unstimmigkeiten lassen aber Zweifel aufkommen, ob beide Teile ursprünglich füreinander bestimmt waren. Der Werkstuhl hat rechts zwei rechteckige Aussparungen, die hier funktionslos sind. Das Zifferblatt liegt gegenwärtig geringfügig zu hoch in der Lünette, während die Pendellinse etwa 2 cm zu tief für eine zentrierte Position im Fenster zu hängen kommt. Die längste Pfeife c war zu hoch für den vorgesehenen Platz und wurde mitsamt dem Spund schräg abgesägt, während sich im Kopf eine entsprechende, grob ausgestochene Aussparung findet. Denkbar wäre aber auch, dass die vorhandenen Pfeifen nicht die ursprünglichen sind und das Werk im Bass ehemals gekröpfte Pfeifen hatte, s. Flötenuhr J. M. Kambly und C. L. Baur, SPSG, Inv. Nr. V 1. Auch in der Balganlage finden sich Spuren von Veränderungen. Bohrungen im Stahlrahmen belegen, dass der Balg um 3,2 cm tiefer montiert war. Eine entsprechende Aussparung in der Rückwand ist aber so groß, dass sie möglicherweise für einen anderen, größeren Balg gestochen wurde. 33Es dürfte unstrittig sein, dass das Gehäuse und das Uhrwerk mit Musikwerk aus derselben Zeit sind. Bestimmte Unstimmigkeiten lassen aber Zweifel aufkommen, ob beide Teile ursprünglich füreinander bestimmt waren. Der Werkstuhl hat rechts zwei rechteckige Aussparungen, die hier funktionslos sind. Das Zifferblatt liegt gegenwärtig geringfügig zu hoch in der Lünette, während die Pendellinse etwa 2 cm zu tief für eine zentrierte Position im Fenster zu hängen kommt. Die längste Pfeife c war zu hoch für den vorgesehenen Platz und wurde mitsamt dem Spund schräg abgesägt, während sich im Kopf eine entsprechende, grob ausgestochene Aussparung findet. Denkbar wäre aber auch, dass die vorhandenen Pfeifen nicht die ursprünglichen sind und das Werk im Bass ehemals gekröpfte Pfeifen hatte, s. Flötenuhr J. M. Kambly und C. L. Baur, SPSG, Inv. Nr. V 1. Auch in der Balganlage finden sich Spuren von Veränderungen. Bohrungen im Stahlrahmen belegen, dass der Balg um 3,2 cm tiefer montiert war. Eine entsprechende Aussparung in der Rückwand ist aber so groß, dass sie möglicherweise für einen anderen, größeren Balg gestochen wurde.
34Auf der Innenseite der Rückwand im Uhrenkopf befindet sich links ein Fetzen einer Anzeige für modische Damenschuhe „[M]AISON H[…]“ um 1930-40, außerdem eine mit Bleistift aufgebrachte Inschrift „F. Staedel […?]/Dec. […?]“, eine auf dem Werkstuhl vorne rechts „[…] Humman [?]“ und eine weitere auf dem Vorschlag der tiefsten Pfeife c „Trappe [?]“. 34Auf der Innenseite der Rückwand im Uhrenkopf befindet sich links ein Fetzen einer Anzeige für modische Damenschuhe „[M]AISON H[…]“ um 1930-40, außerdem eine mit Bleistift aufgebrachte Inschrift „F. Staedel […?]/Dec. […?]“, eine auf dem Werkstuhl vorne rechts „[…] Humman [?]“ und eine weitere auf dem Vorschlag der tiefsten Pfeife c „Trappe [?]“.
35(Franka Görike, Sabine Hoffmann)35(Franka Görike, Sabine Hoffmann)
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56Stand der Information: 2023-06-13 09:53:3056Stand der Information: 2022-08-03 10:29:09
57[CC BY-NC-SA @ Musikinstrumenten-Museum (im Staatlichen Institut für Musikforschung)](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)57[CC BY-NC-SA @ Musikinstrumenten-Museum (im Staatlichen Institut für Musikforschung)](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
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Musikinstrumenten-Museum (im Staatlichen Institut für Musikforschung)

Objekt aus: Musikinstrumenten-Museum (im Staatlichen Institut für Musikforschung)

Das Musikinstrumenten-Museum des Staatlichen Instituts für Musikforschung Preußischer Kulturbesitz sammelt Musikinstrumente der europäischen...

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