Der Haubenmaina ist ein im Süden Chinas heimischer Vogel mit schwarzem Federkleid, einem weißen Flügelfleck und einer markanten Stirnholle. Er wird in Ostasien als Glück verheißender Vogel verehrt. Dieses Motiv war in Japan nach Vorbildern des im 13. Jahrhundert tätigen chinesischen Malermönchs Muqi besonders vom 14.–16. Jahrhundert im Umfeld des Zen-Buddhismus populär. Kano Tsunenobu, der von seinem berühmten Onkel Kano Tan’yū ausgebildet wurde, verhalf als Oberhaupt dem im Stadtteil Kobikichō in der Stadt Edo angesiedelten Zweig der Kano-Schule gegen Ende des 17. Jahrhunderts zu neuem Ruhm. In dieser Darstellung liefert er eine humorvolle, erfrischende Interpretation des klassischen Themas. Der Haubenmaina lässt sich nicht, wie sonst üblich, auf einem dürren, dornigen Zweig nieder, sondern balanciert auf der Spitze eines nahezu kahlen Baumes, der die kalte Jahreszeit evoziert.
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