Vor einem kaskadenartig herunterstürzenden Wasserfall ragt vom rechten Rand her ein blühender Kirschblütenzweig ins Bild hinein. Die Zartheit der als Frühlingsboten geltenden Kirschblüten wird durch die Anwendung von beinahe transparent aufgetragenem Muschelkalk unterstrichen. In der Empfindlichkeit des Malmaterials spiegelt sich die häufig besungene, vergängliche Schönheit der Blüten wider. Die Komposition der linken Hängerolle ist fast identisch. Hinter einem Felsvorsprung ragen die Äste eines Ahornbaumes von links ins Bild. Das rot gefärbte Laub deutet auf den Herbst. Mit den herabfallenden Blättern klingt auch hier das Thema der Vergänglichkeit an. Trotz der auf wenige Bildelemente reduzierten Komposition gelingt es mit der Zuspitzung auf Frühlings- und Herbstmotiv, den saisonalen Wechsel der Jahreszeiten und das Werden und Vergehen in der Natur zu versinnbildlichen. Im Zusammenspiel konnten die beiden Rollen folglich den Kreislauf der Jahreszeiten andeuten und die Bildnische einer Residenz auch außerhalb der auf den Einzelbildern thematisierten Saison schmücken.
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