Bereits in der Bronzezeit (3. / 2. Jahrtausend v. Chr.) brachte Griechenland hoch entwickelte Kulturen hervor: Die Kykladenkultur auf den ägäischen Inseln, die von Kreta ausgehende minoische Kultur und schließlich die mykenische Kultur, die vom Festland über die Inseln bis nach Kleinasien (heutige Türkei) verbreitet war. Mit dem Untergang der mykenischen Kultur um 1200 v. Chr. begann eine Periode tiefer Umwälzungen, die „Dunklen Jahrhunderte“. Erst um 1000 v. Chr. setzte eine allmähliche Erholung ein. Nach der streng linearen Dekoration der zwischen 1000 und 700 v. Chr. produzierten Keramik nennt man diese Epoche auch die „geometrische“. In deren Schlussphase übernahmen die Griechen die Alphabetschrift von den Phöniziern und es bildeten sich die späteren Stadtstaaten heraus. Diese Zeit ist mit dem Dichter Homer und den ihm zugeschriebenen Epen verbunden, der Ilias und der Odyssee. Sie rühmen Heldentaten in einer sagenhaften Vergangenheit, die sich um die Belagerung und den Fall Trojas drehen. Im späten 8. und 7. Jh. v. Chr. wurden im Schwarzmeergebiet und im westlichen Mittelmeer zahlreiche Kolonien gegründet. Die Beziehungen mit dem Vorderen Orient wurden noch intensiver, von dort wurden zahlreiche Handwerkstechniken und Dekorationsformen übernommen. Die „früharchaische“ Zeit wird deshalb auch die „orientalisierende Periode“ Griechenlands genannt.
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