Hier wird eine dramatische Szene aus dem sozialen Verhaltensrepertoire der japanischen Schneeaffen vorgeführt, wie sie täglich innerhalb der Rangordnung eines Sippenverbands auftreten kann. Die weitgehend ritualisierte Rangstreitigkeit kann heftig und risikoreich verlaufen, insbesondere zwischen einem erfahrenen und die Gruppe führenden Männchen und einem jungen, das diese Dominanz verletzt hat oder infrage zu stellen versucht. Hier ist der unerfahrene und jüngere Affe der Verlierer. Aber der Maler deutet an: Ein zu übermütiges Alpha-Tier kann an abschüssiger Felswand auch leicht zu viel riskieren und sich selber gefährden. Darüber hinaus ahnt man, dass der bis an die äußerste Kante zurückgedrängte Konkurrent unerbittlich zubeißen wird, wenn der Überlegene zu nahe kommt. Die Szene mahnt und erinnert daher gleichfalls an die schon auf dem vorhergehenden Bild genannte Lebensweisheit, sich als Sieger rechtzeitig zu mäßigen. Tetsuzan, in Kyoto geboren, wurde in jungen Jahren von seinem Onkel Mori Sosen adoptiert, der als Maler von japanischen Schneeaffen berühmt war.
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