Leben in der Stadt: Die Bebauung der prunkvollen, von einer Mauer gesicherten Residenzstadt erstreckte sich im 2. Jh.v.Chr. von der Kuppe des ca. 335 Meter hohen Burgberges bis zu der sich im Süden auf dem abfallenden Hang hinziehenden Unterstadt. Eine serpentinartig angelegte, von Geschäften und Läden flankierte Hauptstraße verband Ober- und Unterstadt. Sie führte an der ausgedehnten Anlage des Gymnasion sowie dem Unteren Markt vorbei. Er war das Geschäftszentrum der Stadt. In seiner Nähe lag wohl auch die städtische Bank mit Geschäftslokalen der Geldwechsler. Kleinere Straßen und Gassen, annähernd nach einem Rasterschema angelegt, erschlossen die Wohngebiete. Durch Zisternen in den Höfen der Häuser und Wasserfernleitungen wurde die Stadt mit Wasser versorgt. Die Königspaläste und das Theater auf dem Burgberg gehörten ebenso zum Stadtbild wie öffentliche Monumente und zahlreiche Heiligtümer und Tempel. Inschriftlich belegt ist auch die Existenz eines Prytaneion (Sitz der höchsten städtischen Beamten). Das binnenländische Pergamon hatte über die Hafenstadt Elaia, die zu einem wichtigen Militär- und Handelsstützpunkt wurde, Zugang zum Meer.
de