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Gemäldegalerie Malerei 18. Jahrhundert, Italien [80.2]
https://id.smb.museum/digital-asset/5701131 (Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Christoph Schmidt (CC BY-NC-SA)
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Die Ausfahrt des Duc de Choiseul auf dem Petersplatz in Rom (The Duc de Choiseul on the St. Peter's Square in Rome)

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Beschreibung

Von einem leicht erhöhten Betrachterstandpunkt richtet sich der Blick über den Kirchenvorplatz auf die überkuppelte Fassade von St. Peter. Von dort kommend, fährt der aus elf prunkvollen Kutschen bestehende Korso des französischen Botschafters beim Heiligen Stuhl, Etienne-François de Choiseul (1719–1785), über den Platz. Ihn hat Panini in der zweiten Kutsche am offenen Fenster sitzend dargestellt. Choiseul trägt über der Brust das blaue Band des Ordens vom Heiligen Geist (Ordre du Saint-Esprit), den König Ludwig XV. ihm erst im Januar 1756 verliehen hatte. Anlass für die pompöse Ausfahrt war der offizielle Antrittsbesuch des Botschafters bei Papst Benedikt XIV. im Frühjahr 1756. Mit dieser Komposition ließ Choiseul von dem wichtigsten römischen Architektur- und Vedutenmaler seiner Zeit den bis dahin wichtigsten Moment seiner diplomatischen Karriere ins Bild setzen.Lange Zeit hielt man das Berliner Gemälde für die von Choiseul in Auftrag gegebene Version. Diese befindet sich jedoch in Privatbesitz (zuvor als Leihgabe in Edinburgh, National Gallery of Scotland). Bei dem Berliner Bild handelt es sich um eine zweite Version der Komposition aus der Sammlung von Claude François Rogier de Beaufort-Montboissier, abbé de Canilliac (1699–1761). Canilliac war der ranghöchste Gesandte der französischen Kirche in Rom und nach dem Botschafter der zweitwichtigste Vertreter Frankreichs in der Ewigen Stadt. Er gehörte zu jenen kirchlichen Würdenträgern, die Choiseul bei der Papstaudienz begleiteten und mit ihm in der Botschafterkutsche reisten. Während in der von Choiseul beauftragten Version lediglich er selbst als Fahrgast identifizierbar ist, ist auf dem Berliner Gemälde neben ihm auf der Sitzbank ergänzend der abbé de Canilliac dargestellt. Auch er trägt das blaue Band des Ordre du Saint-Esprit, allerdings in der Variante des Klerus nicht diagonal über der Brust sondern um den Nacken gelegt. Ein interessantes Detail des Berliner Gemäldes ist seine gut lesbare Datierung durch den Künstler auf das Jahr 1754 und damit zwei Jahre vor dem dargestellten Ereignis. Canilliac muss also eine bereits 1754 von Panini geschaffene Ansicht des Petersplatzes aus seinem Besitz nachträglich - wohl kurze Zeit nach der Fertigstellung von Choiseuls Gemälde - um die namengebende Figurenstaffage erweitert und um seine Person ergänzt haben lassen. Damit wertete er sein Gemälde nachträglich auf und sicherte sich zugleich symbolisch einen sichtbaren Platz in diesem so wichtigen diplomatischen und kirchenpolitischen Ereignis.Das Berliner Gemälde wurde nach Canilliacs Tod in Rom von Pierre-Jacques-Onésime Bergeret de Grancourt erworben. Wohl aus dieser Zeit stammt sein heutiger Louis XVI-Rahmen mit der unten eingelassenen, ausführlichen Beschreibung der Fassade und des Platzes von St. Peter in französischer Sprache, in dem das dargestellte Ereignis und seine Protagonisten jedoch schon keine Erwähnung mehr finden.| Sarah SalomonSIGNATUR / INSCHRIFT: Bez. links unten auf einem Stein über dem springenden Hund: I.P. PANINI / 1754

Material/Technik

Leinwand, Ölfarbe

Maße

Rahmenaußenmaß: 201 x 229 cm, Rahmenaußenmaß (Höhe x Breite): 201 x 229 cm, Bildmaß: 156,2 x 197 cm, Bildmaß (Höhe x Breite): 156.2 x 197 cm

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Gemäldegalerie

Objekt aus: Gemäldegalerie

Die Gemäldegalerie besitzt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen europäischer Malerei des 13. bis zum 18. Jahrhunderts. Die Bestände umfassen...

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