Der holländische Maler Jakob van Loo war vorrangig in Amsterdam tätig, wo er sich auf mythologische und biblische Darstellungen spezialisierte. Van Loo war für seine weiblichen Figuren, insbesondere seine qualitätsvollen Aktdarstellungen, sehr gefeiert. Im Zentrum des Berliner Bildes ist die blaugewandete, lebensgroße Figur der Diana zu erkennen, welche sich mit ihren Gefährtinnen am Waldrand niedergelassen hat. Diana, die keusche Göttin der Jagd, identifizierbar an ihrem Attribut dem Diadem mit Monsichel, sitzt auf einem Stein. Ihr zu Füßen liegen ein Pfeilköcher und ein paar erlegte Rebhühner. Rechts von ihr reden zwei Nymphen lebhaft auf sie ein, während die Gefährtinnen links ins Gespräch vertieft sind. Eine der Frauen hat ihren Schuh ausgezogen und ist soeben dabei, diesen zu entleeren. Die dem Betrachter zugewandte Haltung der Diana, ihr direkter Blick sowie die charakteristische Physiognomie mit porträthaften Zügen lassen vermuten, dass es sich hierbei um ein sogenanntes „portrait historée“ handeln könnte.Sehr wahrscheinlich hat sich Jan Vermeer von dem Berliner Bild für sein Gemälde Diana mit ihren Gefährtinnen (Mauritshuis, Den Haag) inspirieren lassen, das etwa 8 Jahre später, um 1655/56, entstand.SIGNATUR / INSCHRIFT: Bez. rechts unten auf dem Stein: J: v. Loo Jn• / 164•8•
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