Der Medaillon-Teppich ist spiegelbildlich angelegt. Das Zentrum bildet ein rautenförmiges Medaillon auf rotem Grund. Das Medaillon ist mit zahlreichen, symmetrisch angeordneten Blüten verziert. Die oberen Zwickel des Teppichfeldes sind blaugrundig, die unteren gelbgrundig. Die leichten Unregelmäßigkeiten in der eigentlich gleichen Motivführung erzeugen eine subtile Spannung. Die rotgrundige Bordüre zeigt abwechselnd gelbe und weiße Kartuschen, die mit Blüten und geometrischen Formen gefüllt sind. Der Kelimabschluss an der oberen und unteren Kante ist größtenteils original. Die rechte Kante des Teppichs ist nachgeknüpft.Als Siebenbürgen-Teppiche werden osmanische Teppiche bezeichnet, die als Stiftungen oder Ehrengeschenke in Siebenbürger Kirchen (heute Transsylvanien in Rumänien) gelangten und dort präsentiert wurden. Ein Charakteristikum ist die Kartuschen-Bordüre.Der Teppich ist entgegen seiner Herstellungsrichtung abgebildet. Der Beginn der Knüpfarbeit ist oben, das Ende unten. Die Abbildung folgt damit den Siebenbürgen-Nischen-Teppichen, die stets entgegengesetzt zum Motiv hergestellt werden und deshalb ebenfalls immer entgegengesetzt ihrer Herstellungsrichtung abgebildet werden.
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