Gomansky, der an der Berliner Akademie der Künste bei Albert Wolff und anschließend im Atelier von Rudolf Siemering an zahlreichen monumentalen Denkmälern mitarbeitete, stellte ab 1880 regelmäßig auf der „Großen Berliner Kunstausstellung“ aus. 1915 erwarb die Nationalgalerie aus der dortigen Ausstellung die Plastik des Jungfernkranichs, die sich bis 1964 als Leihgabe bei der Stadtverwaltung Bochum befand. Der lebensgroße Vogel mit eingelegten Glasaugen hält im Schritt inne und blickt wachsam um sich. Die schlanke Schönlinigkeit und Fragilität charakterisieren das Wesen des scheuen Tieres. Gomansky hat den Kontrast zwischen linearen Elementen und dem schwellenden Volumen des Rumpfes betont. Das Gefieder ist nur leicht skizziert. Ähnliche Sujets – Tiere, insbesondere exotischer Herkunft – bearbeitete der Bildhauer mehrfach. | Yvette Deseyve und Bernhard Maaz
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