Sein Studium hatte der Maler, Zeichner und Druckgrafiker Siegmund als 22-Jähriger an der Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule in Weimar bei Ludwig von Hofmann, einem Vorreiter der progressiven Bestrebungen des Neuen Weimar, und dem Impressionisten Hans Olde begonnen. 1908 reiste der Künstler mehrfach nach Italien und erhielt vom Kaiser die Goldene Medaille für Malerei. In den 1910er-Jahren wurden seine Werke zusammen mit solchen expressionistischer Künstler gezeigt, so im Berliner Kunstsalon Maximilian Machts in der Schau „Neue Secession. I. Graphische Ausstellung“, in der er neben Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner, Otto Mueller, Emil Nolde und anderen vertreten war. Siegmund war Mitglied im Deutschen Künstlerbund, später im Reichsverband bildender Künstler Deutschlands und in der Malergruppe 1923, deren Mitglieder einen naturalistisch und impressionistisch inspirierten Malstil bevorzugten. Sein Werk zeichnet sich durch Darstellungen des dörflichen Lebens aus sowie durch Landschaften und Blumenstillleben in lichten Farben. Von 1913 bis 1916 lehrte Siegmund an der Kunstakademie in Kassel, schließlich ließ er sich in Speele an der Fulda (heute Staufenberg) nieder. | Johanna Yeats
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