„Denn was ich malen will, ist ja nicht einfach eine Wiedergabe der Landschaft, es ist die Landschaft, wie ich sie sehe und wie sie in mir bleibt. Nur die Vorstellung, die ich von ihr mitbringe, kann ich malen. Etwas anderes nicht. Draußen muss ich sehen“ (Bildvorstellung Schrimpfs in einem nicht bezeichneten Zeitungsausschnitt, 1920er-/1930er-Jahre, Bildakte in der Neuen Nationalgalerie). Schrimpf malte nie in der Natur, sondern er führte dort nur sein Skizzenbuch mit sich. Die Ölgemälde entstanden im Atelier vor allem nach seiner Erinnerung und Empfindung. Nachdem das Sujet der Landschaft zu Beginn seines Schaffens eine untergeordnete Rolle gespielt hatte, schuf er ab 1925 die ersten reinen Landschaftsbilder. Sie zeigen meist die Umgebung von München, wohin er 1917 von Berlin gezogen war. Seine „Landschaft bei Uffing“ ist von warmen gelben, orangen und grünen Farbklängen im Vordergrund sowie kühleren Blau- und Violetttönen im Hintergrund bestimmt. Die gesamte, in gleichmäßiges Licht getauchte Komposition strahlt eine zeitlose Idylle aus, die nur wenige Hinweise auf Zivilisation erkennen lässt. Lediglich die akkurat eingeteilten Wiesenstücke im Vordergrund wie auch die Holzhütten im Mittelgrund und auf den Hügeln rechts und links verweisen auf Bewirtschaftung und Menschen. Die feine, detaillierte Gestaltung von Gräsern und Büschen, die vereinzelten Bäume, bewaldeten Hänge und schneebedeckten Ketten des Hochgebirges am Horizont sind als typisches Bildschema Schrimpfs kennzeichnend für seine Landschaften. | Stefanie Meisgeier
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