Konrad von Studt (1838–1921) war von 1899 bis 1907 Kultusminister in Preußen. Wie sein Amtsvorgänger (vgl. Ernst Herter, „Robert Bosse“, 1899, B II 352) verließ auch er sich aus Mangel an ausgeprägtem Kunstverständnis stark auf seine Berater, etwa auf den Direktor der Nationalgalerie und auf seine Kunstreferenten im Ministerium. Die Büste von Studts wurde nach dem Ende seiner Amtszeit vom preußischen Kultusministerium in Auftrag gegeben und im Sitzungssaal der Akademie der Künste aufgestellt. Sie gehört zu einer 1885 begonnenen Bildnisreihe von Kultusministern (vgl. Richard Anders, „Robert Graf von Zedlitz-Trützschler“, 1896, B II 351). Die betont frontal angelegte, sich über einem hohen Bruststück erhebende Büste ist geprägt von einer schematischen, wenig differenzierenden Gesamtauffassung; sie zeigt den Porträtierten in antikischer Nacktheit, womit an die früheren Darstellungstraditionen der Büstenreihe angeknüpft wird. Der an der Berliner Hochschule für die bildenden Künste bei Ernst Herter, Albert Wolff und Fritz Schaper geschulte Bildhauer Freese schuf mehrere Denkmalsentwürfe sowie zahlreiche repräsentative Porträtbüsten, von denen die Nationalgalerie noch heute jene des Malers Otto Friedrich Brausewetter (1904, B I 203) besitzt, sowie die einst ebenfalls in der Sammlung befindliche, 1945 bei einem Luftangriff zerstörte Büste des Pädagogen Georg Ernst Hinzpeter (um 1907). | Bernhard Maaz und Yvette Deseyve
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