Der auf Beute lauernde Kondor sitzt auf einem summarisch behandelten, kurzen Baumstamm. Hier wie bei den anderen Schöpfungen Zügels sind Anspielungen auf menschliche Verhaltensmuster unverkennbar. Das Werk gehört zu einer Gruppe von Darstellungen exotischer Vögel (vgl. die beiden Pelikan-Figuren, B I 220 und B I 221), doch während die anderen beiden Plastiken aus Mitteln des kißschen Kunstfonds finanziert wurden, konnte der „Kondor“ zusammen mit der Figur einer „Giraffe“ (Verbleib unbekannt) aus den Erträgen der "Großen Berliner Kunstausstellung" angekauft werden. Mit der nicht unerheblichen Anzahl zugleich erworbener Werke wird deutlich, dass die Nationalgalerie hier ein gewisses Interesse an einer umfassenderen Darstellung der Kunstauffassung des zur Entstehungszeit der Arbeiten erst 29-jährigen Bildhauers hatte. | Yvette Deseyve und Bernhard Maaz
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