Nach einer Ausbildung studierte Garbe Bildhauerei an der Hochschule für die bildenden Künste in Berlin und an der Kunstgewerbeschule München, bis er 1913 Soldat wurde. 1917 kehrte er nach Berlin zurück, zwei Jahre später bezog er ein eigenes Atelier. Garbe stellte mit der Berliner Secession, der Freien Secession und der Novembergruppe aus. Die Freundschaft mit Rudolf Belling und seine Bekanntschaft mit Alexander Archipenko, zwei Bildhauern der Avantgarde, die Garbe während des Studiums kennengelernt hatte, waren für seine Arbeiten dieser Zeit prägend; die Bildhauerin Emy Roeder, mit der Garbe bis 1934 verheiratet war, hatte ebenfalls einen starken Einfluss. In den stilisierten Formen seines Holzreliefs „Drei Frauen“ zeigen sich seine Verbindung zum Spätexpressionismus und sein Interesse an existenziellen Themen. Hier wie in anderen Reliefs und Figuren hat Garbe die Bewegung betont. Während die Frau in der Mitte die beiden Gestalten links und rechts von ihr in einer tänzerischen Bewegung mit ihren Armen überfängt, schmiegen sich jene zwei mit zurückgeworfenen Köpfen an sie, sich ihren Körperformen anpassend. Es ist ein ekstatischer Tanz, der nicht zuletzt durch die stilisierten Gesichter etwas Exotisches erhält. Das gesamte Relief scheint sich durch seine unebene Kontur der Bewegung der Tanzenden anzuempfinden. | Emily Joyce Evans
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