Wohl als Kommissionsauftrag von „Velhagen & Klasings Monatsheften“ entstand das Bildnis von Albert Einstein (1879–1955). Es dürfte das bekannteste Werk Büttners sein. Bereits 1905 war Einsteins spezielle, 1915 seine allgemeine Relativitätstheorie veröffentlicht worden. Büttners Darstellung suggeriert aktive gedankliche Arbeit – durch den ruhigen Blick in die Ferne, den Stift in der Hand, ein offenes Etui oder eine Aktentasche an der Seite. Am Nachthimmel verbinden dünne Linien die Sterne und zeichnen geometrische Formen. Eine Art kleine Laterne leuchtet oben rechts. Die links sehr zentral platzierten Buchstaben „A E“, Einsteins Initialen, erinnern an die Künstlersigel früher Druckgrafik. Damit betonen sie die Bedeutung und Stellung des Porträtierten als Wissenschaftler. Büttner, der im Herbst 1936 verstarb, hinterließ dem Märkischen Museum in Berlin seinen Nachlass. In Überlegungen, diesen aufzuteilen, war Anfang 1937 Paul Ortwin Rave als Kustos der Nationalgalerie eingebunden, denn die Nationalgalerie „würde […] eventuell einige Bildnisse jüdischer Männer (Einstein etc.), welche die Stadt nicht annehmen möchte“, übernehmen (SMB-ZA, I/NG 1021, Bl. 60). So gelangten 20 Werke Büttners in die Sammlung, unter ihnen weitere Darstellungen jüdischer Männer („Porträt Georg Hermann“, A IV 155, und „Der Dichter Otto Zarek“, A IV 156). | Emily Joyce Evans
en