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Kunstgewerbemuseum [W-1982,2 a,b]
Deckelpokal mit dem großen brandenburgischen Wappen (Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin / Verena Wasmuth (CC BY-NC-SA)
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Deckelpokal mit dem großen brandenburgischen Wappen und Radmonogramm Friedrichs III.

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Description

Großer Pokal mit zugehörigem Deckel aus dickwandigem, farblosem Glas, Boden ohne Abriss, kräftiger, leicht ansteigender Fuß mit beschliffenem Rand und einem Kranz aus schälgeschliffenen Rundbögen, der massive Doppelbalusterschaft zwischen Trommelscheiben trägt denselben Dekor. Die becherförmige Kuppa ist auf der Schauseite mit einem Medaillon mit dem großen brandenburgischen Wappen unter der Bügelkrone dekoriert, gerahmt von Hosenbandorden – mit fehlerhaft wiedergegebener Devise "HONI SOIT QVI MALV Y PENSE" – Orangenranken, gekreuzten Lorbeerzweigen und beidseitig einem Adler mit ausgebreiteten Schwingen. Die Gegenseite zeigt ebenfalls ein Medaillon mit dem gleichen Schmuck, darin das bekrönte Radmonogramm "FIII" für Kurfürst Friedrich III., den späteren König Friedrich I. in Preußen, im Zentrum das Kurzepter. Sowohl der Ansatz der Kuppa, ihr Mündungsrand, der Deckelrand als auch der Deckelknauf wiederholen die geschälten Rundbögen von Fuß und Knauf. Die Schulter des Deckels ist mit einem aufwendigen Rankendekor aus gekreuzten Lorbeer- und Orangenzweigen sowie Arabesken verziert. Der Deckel hat innen eine Abrissnarbe und ist – anders als der Pokal – krank.
Bereits Adrian Dreier als auch Susanne Netzer wiesen auf die ungewöhnliche Darstellung der Bügelkronen über den Medaillons hin, die Kurfürstenhut und Königskrone vereint. Von gleicher Hand geschnitten dürften zwei glockenförmige Pokale im Bestand der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg sowie im schwedischen Skokloster sein, zudem ein Becher, 1914 Sammlung Mühsam in Berlin, die alle ebenfalls das Radmonogramm Friedrichs III. (1657–1713), die falsche Ordensdevise und dieselbe Krone zeigen (Evers, Luxusglas, 2010, Abb. 92, S. 108; Netzer, Was großes Aufsehn macht, 2001, Abb. 14, S. 73; Keisch/Netzer, Herrliche Künste und Manufakturen, 2001, Kat. 156, S. 247; Schmidt, Brandenburgische Gläser, 1914, Taf. 11.1). Die Präsenz der Orangenzweige spielt auf Friedrichs Ansprüche auf die "oranische Erbschaft" an. Das Glas befand sich zuvor in der Sammlung Krug und wurde im Kunsthandel erworben. [Verena Wasmuth]

Material/Technique

Glas / in Hilfsmodel geblasen, geformt, geschliffen, geschnitten

Measurements

Gesamthöhe 40,7 cm; H. Pokal 28,6 cm; Dm. Fuß 13,1 cm; Dm. Pokal Mündung 11,6 cm; H. Deckel 12,8 cm; Dm. Deckel 12,3 cm; Wandungsstärke 0,7 cm

Literature

  • Christiane Keisch/Susanne Netzer (2001): „Herrliche Künste und Manufacturen.“ Fayence, Glas und Tapisserien aus der Frühzeit Brandenburg-Preußens 1680–1720. Berlin, 157, S. 247, 248
  • Klesse, Brigitte (1975): Glassammlung Helfried Krug, Bd. 2. München, Kat. 617, S. 210, 211
Kunstgewerbemuseum

Object from: Kunstgewerbemuseum

Das 1867 gegründete Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Museen zu Berlin ist das älteste und größte seiner Art in Deutschland. Es beherbergt...

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