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Kunstgewerbemuseum [1935,40]
Flöte mit dem Bildnis König Friedrich Wilhelms I. (Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin / Verena Wasmuth (CC BY-NC-SA)
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Flöte mit dem Bildnis König Friedrich Wilhelms I.

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Beschreibung

Zarte Flöte aus farblosem Glas, kleiner Abriss, breiter. leicht ansteigender Fuß, angesetzt ein massiver Balusterschaft zwischen Ringscheiben und eine sich konisch weitende, sehr hohe Kuppa. Deren Wandung ist mit dem geschnittenen Profilbildnis von König Friedrich Wilhelm I. in einem bekrönten Medaillon dekoriert, gerahmt von reichem Rollwerk mit Netzwerkdekor, dahinter Kriegstrophäen, der Mündungsrand ist verwärmt.
Die Darstellung des sogenannten "Soldatenkönigs" geht auf eine Münze des Berliner Medailleurs Friedrich Marl von 1715 zurück (vgl. Götzmann/Kaiser, Gläserne Welten, 2017, Kat. 55, S. 121f.; Baumgärtner, Porträtgläser, 1981, S. 17, 23). Stereotypische Merkmale seiner frühen Regierungsjahre wie der lange Perückenzopf, das eingedrehte Schulterstück der Rüstung und Ansätze eines Doppelkinns sind deutlich erkennbar.
Bei diesem Flötenglas handelt es sich um jenes, welches Robert Schmidt 1914 in seinem Standardwerk "Brandenburgische Gläser" abbildet und das sich damals im Besitz von Prinz Friedrich Heinrich von Preußen (1874–1940) befand. Einige was größere Exemplare mit sehr ähnlichem Dekor – zudem vergoldet – verwahren die Kunstsammlungen Weimar und die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (Wasmuth, Flötengläser 2022, Abb. 4, S. 502; Hörning, Gläser, 1978, Kat. 100). Die Gruppe dürfte in der Werkstatt ein und desselben Glasschneiders zwischen 1730 und 1735 nach sächsischen Vorbildern entstanden sein. Sicherlich wurde aus ihnen stiller (Rot-)Wein und kein Champagner getrunken, der erst in den 1750er Jahren in größeren Mengen nach Preußen importiert wurde. Für moussierenden Wein verwendete man in Preußen noch bis ins Ende des 18. Jahrhunderts Pokale oder Kelche mit einer ausgestellten Kuppa. [Verena Wasmuth]

Material/Technik

Glas / in Hilfsmodel geblasen, geformt, geschliffen, geschnitten

Maße

H. 28 cm; Dm. Fuß 9,2 cm; Dm. Mündung 6,4 cm, Wandungsstärke 0,2 cm

Literatur

  • Schmidt, Robert (1914): Brandenburgische Gläser. Berlin, Taf. 29.4
Kunstgewerbemuseum

Objekt aus: Kunstgewerbemuseum

Das 1867 gegründete Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Museen zu Berlin ist das älteste und größte seiner Art in Deutschland. Es beherbergt...

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