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Kunstgewerbemuseum [K 896] Archiv 2024-02-27 16:32:22 Vergleich

Becher mit Adler und Greif

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6Beschreibung6Beschreibung
7Niedriger, leicht gebauchter Becher aus dickwandigem, graustichigem Glas, Boden hochgestochen, Mündungsrand verwärmt. Die Wandung ist umlaufend mit einem Landschaftssockel mit Blumen in feinem Tiefschnitt sowie Häusern und Bäumen in zartem Diamantriss dekoriert, darauf – gegenübergestellt – ein großformatiger Adler sowie Greif. 7Niedriger, leicht gebauchter Becher aus dickwandigem, graustichigem Glas, Boden hochgestochen, Mündungsrand verwärmt. Die Wandung ist umlaufend mit einem Landschaftssockel mit Blumen in feinem Tiefschnitt sowie Häusern und Bäumen in zartem Diamantriss dekoriert, darauf – gegenübergestellt – ein großformatiger Adler sowie Greif.
8Während der Adler ganz naturalistisch abgebildet ist, auf einem Ast sitzend und dabei den Kopf wendend, schreitet der Greif nach heraldischen Grundsätzen voran. Der Adler personifiziert als brandenburgisch-preußisches Wappentier, der Greif sehr wahrscheinlich Hinterpommern, das mit dem Westfälischen Frieden 1648 an Brandenburg-Preußen gefallen war. Die Form dieses schweren Glases spricht für eine Datierung noch ins 17. Jahrhundert. Sie lässt im Grunde keine regionale Einordnung zu, allerdings verweist das Sujet auf Brandenburg. Als Hersteller infrage kommen die Potsdamer Glashütten in Drewitz, die von 1674 bis 1688 aktiv war, und jene auf dem Hakendamm, ab 1679 unter der Leitung von Johann Kunckel (um 1635–1703). Beide Hütten lieferten Hohlgläser mit Schnittdekor. 8Während der Adler ganz naturalistisch abgebildet ist, auf einem Ast sitzend und dabei den Kopf wendend, schreitet der Greif nach heraldischen Grundsätzen voran. Der Adler personifiziert als brandenburgisch-preußisches Wappentier, der Greif sehr wahrscheinlich Hinterpommern, das mit dem Westfälischen Frieden 1648 an Brandenburg-Preußen gefallen war. Die Form dieses schweren Glases spricht für eine Datierung noch ins 17. Jahrhundert. Sie lässt im Grunde keine regionale Einordnung zu, allerdings verweist das Sujet auf Brandenburg. Als Hersteller infrage kommen die Potsdamer Glashütten in Drewitz, die von 1674 bis 1688 aktiv war, und jene auf dem Hakendamm, ab 1679 unter der Leitung von Johann Kunckel (um 1635–1703). Beide Hütten lieferten Hohlgläser mit Schnittdekor.
9Mit dem Diamanten gerissene Dekore hingegen sind gänzlich untypisch für brandenburgische Gläser. Diese Veredelungsmethode war in den Niederlanden verbreitet und ist ebenfalls aus Nürnberg, in den Arbeiten Schwanhardt-Schwinger-Schule aus der Zeit um 1680 überliefert. Allerdings sind diese Beispiele ausnahmslos auf dünnwandigen Hohlgläsern zu finden und selten in Kombination mit Tiefschnitt, wie hier. Möglicherweise besteht hier ein Ansatz für die Zuschreibung an Dessauer Glasschneider, die in Drewitz arbeiteten. [Verena Wasmuth]9Mit dem Diamanten gerissene Dekore hingegen sind gänzlich untypisch für brandenburgische Gläser. Diese Veredelungsmethode war in den Niederlanden verbreitet und ist ebenfalls aus Nürnberg, in den Arbeiten Schwanhardt-Schwinger-Schule aus der Zeit um 1680 überliefert. Allerdings sind diese Beispiele ausnahmslos auf dünnwandigen Hohlgläsern zu finden. Möglicherweise besteht hier ein Ansatz für die Zuschreibung an Dessauer Glasschneider, die in Drewitz arbeiteten. [Verena Wasmuth]
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11Material/Technik11Material/Technik
12Glas / in Hilfsmodel geblasen, geschnitten, diamantgerissen12Glas / in Hilfsmodel geblasen, geschnitten, diamantgerissen
22 + wann: 1674-1688 [circa]22 + wann: 1674-1688 [circa]
23 + wo: [Drewitz (Potsdam)](https://smb.museum-digital.de/oak?ort_id=55834) <span>[wahrsch.]</span> 23 + wo: [Drewitz (Potsdam)](https://smb.museum-digital.de/oak?ort_id=55834) <span>[wahrsch.]</span>
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25## Teil von
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27- [Brandenburgische Gläser](https://smb.museum-digital.de/series/649)
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29## Literatur25## Literatur
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31- Christiane Keisch/Susanne Netzer (2001): „Herrliche Künste und Manufacturen.“ Fayence, Glas und Tapisserien aus der Frühzeit Brandenburg-Preußens 1680–1720. Berlin, Kat. 126, S. 23527- Christiane Keisch/Susanne Netzer (2001): „Herrliche Künste und Manufacturen.“ Fayence, Glas und Tapisserien aus der Frühzeit Brandenburg-Preußens 1680–1720. Berlin, Kat. 126, S. 235
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44Stand der Information: 2024-02-27 16:32:2240Stand der Information: 2024-02-14 13:13:50
45[CC BY-NC-SA @ Kunstgewerbemuseum](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)41[CC BY-NC-SA @ Kunstgewerbemuseum](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
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Kunstgewerbemuseum

Objekt aus: Kunstgewerbemuseum

Das 1867 gegründete Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Museen zu Berlin ist das älteste und größte seiner Art in Deutschland. Es beherbergt...

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